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von dieser Idee. Er kritisierte, das Budget sei aufgebläht, der amerikanische Anteil sei zu groß und die<br />

Vermengung von Schenkungen und Investitionen steuerlich nicht akzeptabel und vom<br />

Geschäftsführungsstandpunkt aus unklug. Weizmann, dessen Verhältnis zu Brandeis schon seit einiger<br />

Zeit schwierig war, betrachtete den Widerstand als casus belli. Er beschloss, in die Vereinigten<br />

Staaten zu kommen und Brandeis‘ Führung direkt herauszufordern. Der Kampf über den Weg der<br />

zionistischen Organisation war, wie Weizmann einräumte, „eine Wiederbelebung, in einer neuen<br />

Form und in einem neuen Land der alten Spaltung zwischen ‘Ost’ und ‘West’”, zwischen Tradition<br />

und Moderne.<br />

Er bezog sich auf den Kampf 1904 zwischen seiner eigenen Osteuropäischen Gruppe – der<br />

Demokratischen Fraktion – und Theodor Herzl, der mit Weizmanns Sieg endete. Brandeis und seine<br />

Anhänger hatten in Weizmann dieselben alten Ressentiments gegen die vermögenden, städtischen und<br />

aufgeklärten Westländer wachgerüttelt wie Herzl, der sich erdreistete, den Osteuropäern zu <strong>sagen</strong>, wie<br />

sie sich zu benehmen hätten. Die Rivalitäten wurden nunmehr auf der amerikanischen Bühne<br />

wiederbelebt. Weizmann, der Brandeis‘ Judentum als „Yankee-Doodle-Judentum“ ins Lächerliche<br />

zog, beschrieb Brandeis und seine Gruppe als „gewöhnliche Amerikaner“ — regelorientiert,<br />

dogmatisch, materialistisch, berechnend und, vor allem, kalt. Im Gegensatz dazu präsentierten sich die<br />

Europäer als Männer mit Visionen, erfüllt mit jüdischem Geist (yiddishkeit), großzügig und (natürlich)<br />

warmherzig. Einer der Hauptredner von Weizmanns Kampagne fing die Unterscheidung anschaulich<br />

ein, als er behauptete, dass die Amerikaner goyische kops (nichtjüdische Köpfe) hätten, wogegen die<br />

Osteuropäer yiddische herzen (jüdische Herzen) besaßen. (ebd.)<br />

Hier sind die Empfehlungen der US-King-Crane-Kommission im Hinblick auf Syrien-Palästina und<br />

den Irak (29. August 1919)<br />

• E. Fünftens empfehlen wir, ernstliche Änderungen des extremen Zionistischen Programms für Palästina im<br />

Hinblick auf die unbegrenzte Einwanderung von Juden, letztendlich mit dem Ziel, Palästina eindeutig zu<br />

einem jüdischen Staat zu machen.<br />

• Die Kommission erkannte auch an, dass den Zionisten entscheidende Unterstützung seitens der Alliierten<br />

durch Mr. Balfours häufig zitierte Erklärung und ihre Billigung durch andere Vertreter der Alliierten<br />

gegeben wurde. Wenn aber die strengen Bedingungen der Balfour-Erklärung eingehalten werden müssen<br />

— um „die Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina,“ zu erleichtern,<br />

„wobei wohlverstanden, nichts geschehen soll, was die bürgerlichen und religiösen Rechte der<br />

bestehenden nichtjüdischen Gemeinschaften in Palästina in Frage stellen könnte“ — so kann kaum daran<br />

gezweifelt werden, dass das extreme zionistische Programm umfassend modifiziert werden muss. Denn eine<br />

nationale Heimstätte für das jüdische Volk ist weder gleichbedeutend damit, aus Palästina einen jüdischen<br />

Staat zu machen; noch kann der Aufbau eines solchen jüdischen Staates vollzogen werden ohne schwerste<br />

Verstöße gegen die bürgerlichen und religiösen Rechte bestehender nichtjüdischer Gemeinschaften in<br />

Palästina.“ — Mehr siehe unter:<br />

http://unispal.un.org/UNISPAL.NSF/0/392AD7EB00902A0C852570C000795153#sthas h.8bTFWiEq.dpuf<br />

***<br />

Es ist die Pflicht israelischer Führer, der Öffentlichkeit klar und mutig eine gewisse Anzahl von Fakten<br />

zu nennen, die mit der Zeit in Vergessenheit geraten. Die ersten sind, dass es keinen Zionismus, keine<br />

Kolonialisierung oder jüdischen Staat gibt ohne die Vertreibung der Araber und die Enteignung ihres<br />

Landes. (Yoram Bar Porath, Yediot Aahronot, 14. Juli 1972)

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