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Es machte den Anschein, als mausere sich Deutschland vom Finanzzwerg zum Finanzriesen, und zwar<br />

namentlich auf Kosten der Sieger des Ersten Weltkriegs. Der deutsche Erfolg in Südamerika, der Hand<br />

in Hand mit einem Niedergang der amerikanischen Kreditgeschäfte in jenem Weltteil gingen, bereitete<br />

Präsident Roosevelt arges Bauchgrimmen. Schliesslich wurde das deutsche Modell auch in den USA<br />

selbst attraktiv und hätte Roosevelts Popularität beeinträchtigten können. Immerhin war es dem<br />

Reichsbankpräsidenten und Handelsminister Hjalmar Schacht sowie der von Hitler betriebenen Politik<br />

gelungen, die Arbeitslosigkeit in Deutschland zum Verschwinden zu bringen und das<br />

Volkseinkommen zu verdoppeln, während Roosevelt mit seinem New Deal ungeachtet eines<br />

blühenden Aussenhandels immer noch 10,4 Millionen Arbeitslose am Hals hatte.<br />

Auch Grossbritannien wurde durch den unabhängigen Kurs Deutschlands in Mitleidenschaft gezogen.<br />

Obgleich die Ottawa-Länder(die Mitgliedsländer des Britischen Weltreichs; der Name geht auf die<br />

Wirtschaftkonferenz des Britischen Empire in Ottawa im Jahre 1932 zurück) eine protektionistische<br />

Politik betrieben und so den Freihandel verhinderten, war die deutsche Politik, die darauf abzielte, die<br />

internationalen Kapitalmärkte auszuschliessen und via Schutzgebühren Zugang zu den Märkten von 25<br />

Ländern zu gewinnen, ihrer Ansicht nach unannehmbar. Nach dem Krieg schrieb General Fuller<br />

hinsichtlich der deutsch-englischen Beziehungen: „Hitlers Traum war somit ein Bündnis mit<br />

Grossbritannien… ein solches Bündnis war allerdings unmöglich, und zwar vor allem, weil Hitlers<br />

unmittelbar nach seiner Machtübernahme verfolgte Wirtschaftspolitik des direkten Austauschhandels<br />

sowie der Ausfuhrprämien dem britischen und dem amerikanischen Handel einen tödlichen Schlag<br />

versetzten.“<br />

US-Präsident Roosevelt drückte dasselbe kürzer aus; am Tag, an dem er beschloss, die USA an der<br />

Seite Grossbritanniens in den Krieg zu führen, sagte er zu seinem Sohn Elliot: ‘Kann irgendjemand<br />

denn ernstlich bestreiten, dass Deutschlands Versuch, den Handel in Mitteleuropa zu dominieren, einer<br />

der Hauptgründe für den Krieg war?’<br />

Die von den verschiedenen Nationen zwischen der Weltwirtschaftskrise und dem Krieg benutzten<br />

Methoden – Schutztarife, Abwertung, höhere Zinsraten, präferentieller Handelsstatus, Tauschhandel<br />

oder Importquoten – nützten den Verbrauchern und schadeten allen Konkurrenten. Sie waren<br />

durchwegs technische Instrumente der Finanz und des Handels. Doch die USA und Grossbritannien<br />

hüllten diese Instrumente in ein moralisches Tarnmäntelchen. Sie bezeichneten ihre eigenen<br />

Konkurrenzmethoden als ‚friedlichen und freien‘ Handel. Schliesslich wurden Pfund, Franc und Mark<br />

an den Dollar gebunden, der bis 1971 durch 0,7 Gramm Gold gedeckt war und anschliessend durch gar<br />

nichts. Von nun an konnten die USA ihre Importe mit Dollars finanzieren, die sie selber druckten,<br />

während sämtliche andere Nationen ihre Importe zuerst bezahlen mussten, und zwar meist in Dollar.<br />

Der Weg zu diesem amerikanischen Sieg begann in den dreissiger Jahren, und der Krieg gegen das<br />

Deutsche Reich war ein Meilenstein auf diesem Weg.“(deutsche-zukunft.net/hintergrundwissen)<br />

***<br />

Ich habe nun damals alles umgestellt auf den Gedanken, Arbeitsleistung gegen Arbeitsleistung,<br />

Rohstoff gegen Arbeitsleistung, Produkte der Landwirtschaft gegen Produkte der Industrie. Es ist mir<br />

gelungen, in jahrelanger Arbeit allmählich eine gewisse Binnenwirtschaft wenigstens in Europa<br />

aufzubauen. Allein gegen diese Binnenwirtschaft begann sofort wieder der alte Kampf Englands, das<br />

in dieser Konsolidierung wirtschaftlich gesehen den Keim einer späteren politischen Zusammenarbeit<br />

fühlte. Es begann daher zugleich der Kampf des ganzen Weltjudentums, das mit dem Ausschalten<br />

seiner bisherigen spekulativen Handelsmethoden einen Verlust nicht nur in Europa sah, sondern einen<br />

Verlust, der vielleicht die ganze Welt eines Tages betreffen könnte. Denn die Methoden, mit denen wir<br />

arbeiteten, waren nicht patentiert. Auch andere Staaten begannen sich diesen Methoden zuzuwenden,

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