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“semitisches pantheon”. eine “männliche tyche” - MOSAIKjournal.com

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“RITUAL LANDSCAPE” UND “SACRED SPACE” | 143<br />

denen zahlreiche großformatige Lehmziegel an der Oberfläche<br />

liegen, die offensichtlich Mauerreste bilden. Die umliegende Keramik<br />

scheint allerdings überwiegend römisch bis spätantik zu sein.<br />

Diese zwei Bereiche sind jeweils etwa 320 m westlich vom Tor des<br />

Wüstenpylons gelegen und etwa 170 m voneinander entfernt. Eine<br />

angenommene Verbindungslinie zwischen diesen beiden Punkten<br />

schneidet den Prozessionsweg in <strong>eine</strong>m rechten Winkel; von diesem<br />

Weg sind beide Punkte gleich weit entfernt. Möglicherweise,<br />

doch dies muss einstweilen <strong>eine</strong> r<strong>eine</strong> These bleiben, bilden diese<br />

beiden Strukturen <strong>eine</strong>n ähnlichen abgegrenzten Bereich, wie er<br />

durch die Stelen Neferhotep I. im Wadi Umm el-Qaab gebildet<br />

wurde, <strong>eine</strong>n Haltepunkt oder <strong>eine</strong>n Grenzbereich zur Nekropole.<br />

Diese Achse scheint über <strong>eine</strong>n recht langen Zeitraum genutzt<br />

worden zu sein. Archäologische Relikte des Neuen Reiches am<br />

Wüstenpylon nennen das gleiche Personal, das bereits gut in Abydos<br />

und Umm el-Qaab bekannt ist. 38 Die zahlreichen Graffiti der<br />

Dritten Zwischenzeit im Sethos-Tempel und dem Osireion, die spätzeitlichen<br />

Opferschälchen im Bereich des “östlichen Umm el-<br />

Qaab”, vereinzelte Qaabs auf diesem Weg zum Südhügel und die<br />

Keramik auf dem Südhügel selbst, die wohl überwiegend in die<br />

Zeit nach dem Neuen Reich datiert werden muss, sprechen für <strong>eine</strong><br />

Nutzung dieses Prozessionsweges in diesen späteren Phasen der<br />

Osirisverehrung. Möglicherweise blieb dieser Weg bis in ptolemäische<br />

Zeit im Bewusstsein, wovon <strong>eine</strong> griechische “Gründungsdepot-Inschrift”<br />

am Wüstenpylon zeugen kann. 39<br />

Es bleibt zu vermuten, dass diese Achse vom Sethos-Tempel<br />

zum Südhügel auch in Verbindung zu der “Flaschenstraße” steht,<br />

die den Südhügel mit dem Osirisgrab in Beziehung bringt. 40<br />

38 siehe z. B. den Kalksteinnaos des Yuyu und Wennefer,<br />

CAULFIELD (1902) 19, pl. XXI–XXII, heute Brüssel, Musées Royaux<br />

d’Art et d’Histoire, Inv. E. 1950; siehe auch DE MEU-<br />

LENAERE – LIMME (1984) 18. 24, fig. 7.<br />

39 siehe PETRIE (1902) 377 und siehe EFFLAND (i. Dr. a); EF-<br />

FLAND (i. Dr. b).<br />

40 Dieser Verlauf des Prozessionsweges könnte möglicherweise<br />

auch <strong>eine</strong> Erklärung liefern für die einzelnen Positionen der<br />

verschiedenen Qaab-Deponierungen im Bereich der Nekropole<br />

von Umm el-Qaab, siehe dazu EFFLAND (i. Dr.).

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