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“semitisches pantheon”. eine “männliche tyche” - MOSAIKjournal.com

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192| JAN-PETER GRAEFF<br />

ical negative forces, manifested in the temple both by real architectural<br />

<strong>com</strong>ponents and by magical texts and illustrations.<br />

Furthermore, a second focus is put on the decorating<br />

scheme, which provides a wide range of magic and mysticism,<br />

being defined in turn by its related architectural <strong>com</strong>ponent.<br />

Der Tempel des Horus Behedeti im oberägyptischen Edfu ist aufgrund<br />

s<strong>eine</strong>s hervorragenden Erhaltungszustandes sowie der reichhaltigen<br />

Beschriftung und Dekoration ein geeignetes Objekt für die<br />

Untersuchung von Raumdimensionen, -strukturen und -funktionen<br />

in ägyptischen Sakralbauten. Der folgende Artikel wird anhand dieses<br />

Tempels einmal einige jener Zusammenhänge darstellen, die<br />

zeigen, daß die Dimensionen <strong>eine</strong>s Raumes nicht allein durch physikalische<br />

Mauern definiert werden können, sondern ebenso durch<br />

magische.<br />

Der Gesamtkomplex des Tempels von Edfu teilte sich ursprünglich<br />

in mehrere Komponenten, von denen jedoch einige<br />

heute nicht mehr existieren. Namentlich der größte Teil der äußeren<br />

Umfassungsmauer, der heilige See und weitere kl<strong>eine</strong>re Sakralbauten<br />

bzw. Kapellen sind heute archäologisch nicht mehr nachweisbar.<br />

1 So beschränkt sich die folgende Untersuchung auf einige<br />

jener Bauelemente, die Teil des verbliebenen Haupttempels sind.<br />

Derselbe setzt sich zusammen aus dem Eingangstor (der Pylon K’),<br />

dem Großen Hof (H’), dem pronaos (C’) und dem darauf folgenden<br />

naos. Hof, pronaos und naos werden von <strong>eine</strong>r 10 m hohen Mauer<br />

mit <strong>eine</strong>r Länge von rund 120 m umschlossen (I’/J’). Vornehmlich<br />

diese Mauer soll in der vorliegenden Untersuchung Gegenstand der<br />

Betrachtung sein, definiert sie doch am prägnantesten die realen<br />

Dimensionen des Tempelbaus und setzt deren Grenzen zur Außenwelt<br />

hin fest.<br />

1 Eine dieser Kapellen, welche auf dem Areal des Tempels gestanden<br />

haben dürfte, wird demnächst publiziert in: KURTH – WAITKUS (2010).<br />

Andere Elemente sind sicher unwiederbringlich verloren, so der überwiegende<br />

Teil der äußeren Umfassungsmauer (nur wenige Meter haben sich<br />

im Bereich hinter dem Mammisi erhalten) oder der heilige See mit den<br />

umliegenden Wirtschaftsgebäuden, welche sich unter der modernen Stadt<br />

befinden dürften.

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