“semitisches pantheon”. eine “männliche tyche” - MOSAIKjournal.com

62 | JULIAN BUCHMANN
grunde lag. Es hat sich auch als wenig hilfreich heraus gestellt, die
Götterwelt in ein phönizisches, ein aramäisches und ein arabisches
Pantheon, die mit einander korrespondieren ohne identisch zu sein,
zu unterteilen.
Bei aller Differenzierung und Berücksichtigung individueller
Ausprägungen entkommt man einer vergleichenden Untersuchung
nicht. Lokale Kulttraditionen können schlecht als einzigartig herausgestellt
werden, ohne eine generelle Ebene zu definieren, von
der sie sich abheben. In diesem Sinne ist der Apell T. Kaizers hervorzuheben,
die Herausforderung anzunehmen, die Quellen in ihrer
Gesamtheit zu betrachten und zu nutzen, um einer verzerrten
Sichtweise auf die antike Götterwelt zu entkommen. Allein die Beschäftigung
mit einer Quellengattung, seien es die antiken Schriftquellen,
Inschriften, Architekturanalysen oder bildliche Darstellungen,
führt für sich genommen ebenso wenig zu einem schlüssigen
Gesamtbild wie die Konzentration auf das religiöse Leben an nur
einem einzigen Ort oder einer für sich stehenden Region, um sich
der eingangs erwähnten erhofften Ergründung einer antiken Gedankenwelt
ein Stück weit zu nähern.
JULIAN BUCHMANN, M. A.
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20359 Hamburg
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