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“semitisches pantheon”. eine “männliche tyche” - MOSAIKjournal.com

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LOKALE KULTTRADITIONEN VS. “SEMITISCHES PANTHEON”| 53<br />

antike Besucher der Heiligtümer ein solcher modern konstruierter<br />

Kontrast <strong>eine</strong> besondere Rolle spielte<br />

Neben der Göttertrias bestehend aus Bel, Jarhibol und Aglibol<br />

wurde – Inschriften zufolge – Astarte als höchste Gottheit im Bel-<br />

Tempel von Palmyra verehrt, die, wie bereits erwähnt, in aller Regel<br />

mit der altsyrischen Göttin Atargatis gleichgesetzt wurde.<br />

Der rein römische Einfluss auf die Religion der Stadt Palmyra<br />

war laut T. Kaizer, der sich mit dem religiösen Leben der Region<br />

eingehend befasst hat 51 , bis zum endgültigen Verlust ihrer Autonomie<br />

nach den Aufständen der Königin Zenobia gegen das römische<br />

Heer im Jahr 272 n. Chr. unbedeutend. 52<br />

ÜBERLEGUNGEN ZUM GAD VON DURA<br />

Für die Komposition der fünf durenischen Reliefs aus dem Tempel<br />

der beiden Gadde mag dieser kl<strong>eine</strong> Exkurs in die Götterwelt<br />

Palmyras verdeutlichen, dass es sich um die Darstellungen von<br />

Gottheiten handelt, die dort populär waren. Der einzige Außenseiter<br />

der Gruppe bleibt dabei der abgebildete Baalschamen oder<br />

Zeus als Gad von Dura Europos.<br />

Zu berücksichtigen bleibt in diesem Zusammenhang die Feststellung<br />

T. Kaizers, wonach es zum System des antiken Polytheismus<br />

der Region gehörte, mehrere so genannte höchste Götter oder<br />

oberste Götter zu verehren. 53 So galten etwa Bel und Baalschamen<br />

nicht als miteinander unvereinbar, auch wenn beide in zweisprachigen<br />

Inschriften mit Zeus gleichgesetzt wurden. 54 Dies würde wieder<br />

dafür sprechen, dass es mit der Zuweisung des Gad von Dura<br />

an <strong>eine</strong>n bestimmten Gott von den Palmyrenern nicht allzu genau<br />

genommen wurde und allein die Kennzeichen <strong>eine</strong>r obersten<br />

Himmelsgottheit im Vordergrund standen.<br />

51 KAIZER (2002).<br />

52 Neben den Tempelanlagen für regionale Gottheiten gab es allerdings<br />

auch ein Kaisereion – <strong>eine</strong>n Sakralplatz für den Kult des Kaisers.<br />

Vgl. dazu: KAIZER (2005) 33–35.<br />

53 KAIZER (2005) 33.<br />

54 KAIZER (2005) 33.

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