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“semitisches pantheon”. eine “männliche tyche” - MOSAIKjournal.com

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LOKALE KULTTRADITIONEN VS. “SEMITISCHES PANTHEON”| 51<br />

<strong>eine</strong> durch die beigefügte Inschrift gesicherte Zuweisung. 42 Das<br />

fünfte Relief stellt den Gott Nebu dar, der wieder durch die beigefügte<br />

Inschrift zu identifizieren ist. 43 O. Eissfeldt hebt besonders<br />

hervor, dass in diesem Heiligtum Duras Gottheiten aus dem<br />

palmyrenischen Pantheon dargestellt sind, mit Ausnahme von<br />

Baalschamen in s<strong>eine</strong>r Art der Darstellung. 44<br />

BLICK NACH PALMYRA<br />

An diese Feststellung O. Eissfeldts anknüpfend, führt uns die Untersuchung<br />

der Komposition der Darstellungen dieser Gottheiten<br />

aus dem Tempel der Gadde, <strong>eine</strong>m palmyrenischen Heiligtum im<br />

Herzen der Stadt Dura Europos, zu <strong>eine</strong>m weiteren Beispiel für die<br />

höchst unterschiedliche lokale Ausprägung syrischer Götterwelten.<br />

In der Oasenstadt Palmyra im Zentrum der syrischen Wüste, die zu<br />

Dura Europos enge Beziehungen pflegte, stoßen wir auf ein ganz<br />

eigenes Pantheon. Verbunden waren die Städte durch <strong>eine</strong> Handelsroute<br />

und gleich vier Heiligtümer in Dura wurden von Palmyrenern<br />

gegründet.<br />

Das markanteste und ob s<strong>eine</strong>r Größe prägendste Heiligtum<br />

der Stadt Palmyra ist der so genannte Bel-Tempel, ein Heiligtum<br />

von etwa 200 x 200 m Ausdehnung. Hier wurde die zentrale Göttertrias<br />

bestehend aus den Gottheiten Bel, Yarhibol und Aglibol<br />

verehrt. 45<br />

Auf dem Relief vom Bel-Tempel sind die drei Gottheiten in<br />

palmyrenischer Militärtracht gekleidet zu sehen. Bel in der Mitte ist<br />

mit Bart und polos auf dem Kopf dargestellt, was an das bekannte<br />

Schema <strong>eine</strong>s obersten Himmelsgottes erinnert. Zur Linken Bels,<br />

für den Betrachter rechtseitig, ist der Sonnengott Jarhibol mit<br />

Strahlenkrone dargestellt. Der dritte im Bunde ist durch die Mondsichel,<br />

die den Strahlenkranz durchbricht, als der Mondgott Aglibol<br />

gekennzeichnet. 46<br />

42 EISSFELDT (1941) 127.<br />

43 DURA REP. (VII/VIII) Taf. XXXVI, 1. O. Eissfeldt sieht hier <strong>eine</strong><br />

Entsprechung des babylonischen Nabu mit dem Apollo Citharoedus: EIS-<br />

SFELDT (1941) 127.<br />

44 EISSFELDT (1941) 127.<br />

45 KAIZER (2005) 30–33.<br />

46 KAIZER (2005) 30–33.

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