“semitisches pantheon”. eine “männliche tyche” - MOSAIKjournal.com

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266| ANIKA GREVE Abb. 2: Alexandria, Mustafa Pascha Grabanlage 1 mit Innenhof (grau). Abb. 3: Nea Paphos, Grabanlage 1979.1 mit Innenhof (grau). 998–999; KARAGEORGHIS (1982) 736–737; KARAGEORGHIS (1983) 935; HADJISAVVAS (o. J.) 15–17.
SEPULKRALE HOFARCHITEKTUREN IM HELLENISMUS | 267 Der Brunnen wurde in der südlichen Seite des Felsblockes angelegt (Abb. 3a). Einige Stufen führen hinunter auf eine kleine Plattform und dem anschließenden Schacht (Abb. 3b). Untersuchungen haben gezeigt, dass das Wasser nach zwölf Meter erreichbar ist. Für Luft, Licht und Regenwasser sorgte ein weiterer Schacht korrespondierend in der Decke. Welche Bedeutung hatten nun solche festinstallierten Brunnenanlagen innerhalb von Grabanlagen? Wasser kann – dies ist aus schriftlichen Quellen antiker griechischer Autoren überliefert – eine reinigende Funktion innehaben. Der Leichnam, die Hinterbliebenen, aber auch die Umgebung musste gereinigt werden. 18 In altägyptischer Tradition galt die Purifikation durch Wasser seit Langem als Reinigungsritual und könnte so in den alexandrinischen Grabanlagen weiter praktiziert worden sein. Wasser stand hier seit jeher für die sogenannte kultische äußere Reinheit zur Verfügung, die der Tote bei Eintritt in das Grab und das Jenseits vor dem Totengericht vorweisen musste. Schon im Alten Reich wird in den Pyramidentexten das (Nil)-Wasser zur Reinigung und damit zur Wiederbelebung des Toten und zum Osiris werdenden Königs benutzt. 19 Folgender Papyrustext macht dies auch in ptolemäischer Zeit noch deutlich: „Dein Wasserguß wurde ausgegossen von Isis, Nephthys hat dich gereinigt, deine beiden großen, gewaltigen Schwestern, die dein Fleisch versammeln […]” 20 Wasser diente aber auch zur Libation. In literarischen Zeugnissen haben sich, wie auch auf Vasenbildern der vorhellenistischen Zeit, zahlreiche Belege zum Opfer von unterschiedlichen Flüssigkeiten am Grab im griechischen Kulturkreis überliefert. Daneben zeigen Darstellungen auf weißgrundigen lekythoi Personen beim Ausgießen von Flüssigkeiten aus hydriai sowie auf Grabmählern aufgestellte Miniaturkeramik. 21 Neben dem Opfern von Wasser wird Wein, 18 s. dazu GREVE (in Vorb.) Kap. III.2: “Bei den Gräbern”. 19 GRIESHAMMER (1984) 211–212; DELIA (1992) 183. 20 Aus ASSMANN (2008) 114; vgl. DELIA (1992) 185 für weitere Belege aus ptolemäischer Zeit. 21 Vgl. KURTZ (1975) u. a. Taf. 18, 3 (London, British Muse-
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Herausgegeben von Maria Kristina La
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