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“semitisches pantheon”. eine “männliche tyche” - MOSAIKjournal.com

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ZWISCHEN KULT UND KOMMERZ | 165<br />

Öffnung in die Tiefe führte. Das Innere der Höhle konnte nur mit<br />

Hilfe <strong>eine</strong>r Leiter betreten werden und lag vermutlich im Dunkeln.<br />

Am Boden angekommen, hatte sich der Klient auf den Boden zu<br />

legen und s<strong>eine</strong> Füße in ein flaches Loch zu stecken, durch das er<br />

in <strong>eine</strong>n zweiten unterirdischen Raum gezogen wurde.<br />

Heute ist von all dem nur wenig erkennbar. Im vorderen Bereich<br />

der Schlucht befinden sich am Westufer der Herkyna mehrere<br />

Nischen und <strong>eine</strong> ein Meter über dem Boden liegende, aus dem<br />

Fels gearbeitete Höhle mit Bänken neben <strong>eine</strong>m Brunnen. Möglicherweise<br />

befanden sich hier die beiden Quellen Lethe und<br />

Mnemosyne. Die auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses an<br />

der Stelle der heutigen Panagia-Kapelle gefundenen Reste dorischer<br />

Säulenkapitelle könnten zudem auf den Tempel des Trophonios<br />

hinweisen.<br />

Problematisch bleibt die Lokalisierung der Orakelhöhle. Zunächst<br />

vermutete man sie in der Zisterne oder der so genannten<br />

Allerheiligen-Kapelle innerhalb der fränkischen Burg auf dem Berg<br />

oberhalb der Herkynaquelle, doch werden diese Thesen heute einstimmig<br />

verworfen. 10 E. Waszink zufolge befand sich die Trophonioshöhle<br />

hinter der weiter nördlich in der Schlucht liegenden so<br />

genannten Lebensquell-Kapelle (Abb. 2). 11 Nach <strong>eine</strong>m steilen<br />

Aufstieg erreicht man <strong>eine</strong> in den Fels geschlagene Terrasse, die im<br />

Norden aus <strong>eine</strong>r Felsbank und mehreren kl<strong>eine</strong>n Nischen besteht<br />

und im Süden durch <strong>eine</strong> kl<strong>eine</strong> Kapelle abgeschlossen wird. In der<br />

Rückwand dieser Kapelle befindet sich ein mindestens 80 cm tiefes,<br />

in den Felsen geschlagenes Becken, das heute mit Wasser gefüllt ist.<br />

Es ist durchaus möglich, dass sich darunter <strong>eine</strong> weitere, heute<br />

vermauerte Höhle befindet (Abb. 3).<br />

10 WASZINK (1968) 27.<br />

11 WASZINK (1968) 23–30.

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