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E-Paper | Falstaff Magazin Österreich 07/2019

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gourmet / BERGKÄSE<br />

Die Käsevielfalt ist enorm<br />

gewachsen. Die Aromatisierung<br />

mit alpinen Kräutern ist bei den<br />

Konsumenten sehr beliebt.<br />

»Auf einem<br />

Quadratmeter<br />

Talwiese<br />

wachsen zehn<br />

bis zwölf verschiedene<br />

Gräser und Kräuter,<br />

auf Almen sind es 150!«<br />

ROLF BEELER Käse-Experte<br />

AUF DIE HERKUNFT ACHTEN<br />

den. Welch<br />

enormes Reifepotenzial<br />

Alpkäse<br />

hat, zeigt die<br />

Tradition, dass bei<br />

Totenmahlen Jahrgangskäse<br />

aus dem<br />

Geburtsjahr des Verstorbenen serviert wird.<br />

Die durch die Haltbarmachung der Milch<br />

effizient gewordene Almwirtschaft verbreitete<br />

sich rasch im gesamten Alpenraum,<br />

nach Frankreich, Italien und <strong>Österreich</strong>.<br />

Bergkäse ist ein weit gefasster Begriff,<br />

wobei die Milch zwar aus Bergregionen<br />

stammen muss, es darf aber auch Talmilch<br />

von verschiedenen Betrieben verwendet<br />

werden. Bei Alp- bzw. Almkäse darf nur<br />

Milch von einer einzigen Alm verarbeitet<br />

werden. In <strong>Österreich</strong> und der Schweiz ist<br />

dafür echte Handarbeit, wie umseitig<br />

gezeigt, vorgeschrieben. Käsepapst Rolf<br />

Beeler macht den Unterschied deutlich:<br />

»Auf einem Quadratmeter Talwiese wachsen<br />

zehn bis zwölf Gräser und Kräuter, auf<br />

Almwiesen sind es 150!« Große Vielfalt<br />

gibt es vor allem im hochalpinen Bereich:<br />

Auf jeder Alm wächst anderes Futter, jeder<br />

Käser hat seine eigene Philosophie. Auch<br />

Käse-Legende Herbert Schmid unterstreicht<br />

die Vorzüge der Almwirtschaft: »Die Milch<br />

aus den Bergen ist noch mit allen Kräutern<br />

behaftet, Almkäse hat daher eine viel höhere<br />

Geschmacksvielfalt.«<br />

138 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

<<br />

HOCHWERTIGE<br />

ALM-/ALPKÄSE<br />

Käse Abt<br />

Am Wehr 9, 82369 Weilheim<br />

kaese-abt.de<br />

Peppikäse<br />

Weichselstraße 7, 12043 Berlin<br />

peppikaese.de<br />

Oberstdorfer Käse-Alp<br />

Am Marktplatz 5, 87561 Oberstdorf<br />

kaesealp.de<br />

Feinkost Käfer<br />

Prinzregentenstraße 73, 81675 München<br />

feinkost-kaefer.de<br />

Feiner Käse Hemmen<br />

Daimlerstraße 4, 49733 Haren<br />

feiner-kaese.de<br />

Kaeseleckerland<br />

Am Kälberanger 17, 38302 Wolfenbüttel<br />

kaeseleckerland.de<br />

Okäse<br />

nur online verfügbar<br />

okäse.de<br />

Fromagerie Hebebrand<br />

Tolkewitzer Str. 4, 01277 Dresden<br />

fromagerie-dresden.de<br />

Käsestube – Gutes aus Milch<br />

Schillerstraße 30-40, 60313 Frankfurt<br />

gutesausmilch.com<br />

La Käserie<br />

Lychenerstr. 6, 10437 Berlin<br />

lakaeserie.de<br />

Während die Schweiz mit weltbekannten<br />

Herkunftsmarken wie Gruyère, Vacherin,<br />

L’Etivaz, Sbrinz etc. in regionalen Verbänden<br />

arbeitet, hat sich in <strong>Österreich</strong> die<br />

Produktion in Einzelunternehmen, die ein<br />

größeres Sortiment an Käsearten anbieten<br />

können, durchgesetzt. Der Käse-Sektor ist<br />

in <strong>Österreich</strong> Vorreiter beim Herkunftsschutz<br />

und hat die meisten »g.U.«-Kennzeichnungen:<br />

Dazu gehören Tiroler, Vorarlberger<br />

und Gailtaler Alm- bzw. Alpkäse.<br />

Viele Senner liefern größeren Betrieben zu,<br />

andere wiederum suchen Spezialisten, die<br />

die Laibe im Streben nach höchster Qualität<br />

extra lange reifen lassen. Diese Käse-Raritäten<br />

findet man nicht beim Diskonter, sondern<br />

nur bei etablierten Käsehändlern (siehe<br />

Kasten). Findige Käsefreunde spüren aber<br />

auch in Supermärkten großartige Käsequalitäten<br />

auf. Wichtig ist dabei, dass man sich<br />

nicht durch zünftige Aufmachung irritieren<br />

lässt, die eine Herstellung auf der Alm suggeriert.<br />

Es lohnt sich immer, auf geschützten<br />

Ursprung (g. U. oder AOP) zu achten.<br />

Je hochwertiger der Käse, desto besser schmeckt<br />

das Fondue. Der Klassiker »moitié-moitié«<br />

besteht je zur Hälfte aus Gruyère und Vacherin.<br />

<<br />

Fotos: Bea Weinmann, Benjamin Schlachter/Bregenzerwald Tourismus, Ludwig Berchtold/KäseStrasse Bregenzerwald, Shutterstock<br />

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