E-Paper | Falstaff Magazin Österreich 07/2019
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tasting / GIORGIO PRIMO – FATTORIA LA MASSA<br />
BORDEAUX<br />
IM CHIANTI<br />
»Giorgio Primo«, eine exzellente Bordeaux-Cuvée aus dem Herzen der Toskana.<br />
TEXT & NOTIZEN OTHMAR KIEM<br />
Giampaolo Motta stammt<br />
aus Neapel und ist seit seiner<br />
Jugend begeistert von den Weinen<br />
aus dem Bordeaux. Aber<br />
das Bordeaux ist weit, und so<br />
landete er schließlich in Panzano im Chianti<br />
Classico. Zu Beginn der 1990er-Jahre erstand<br />
er in den besten Lagen des Chianti Classico<br />
den Betrieb Fattoria La Massa. Anfangs<br />
konzen trierte sich Giampaolo Motta auf Chianti<br />
Classico. Sein Erstwein »Giorgio Primo«<br />
zählte unbestritten zu den besten Weinen<br />
dieser Denomination. Giorgio war im Übrigen<br />
der Name von Mottas Großvater, der ihn<br />
immer in seinen Weinprojekten wohlwollend<br />
unterstützte. Giorgio ist nun auch der Name<br />
von Giampaolos Sohn. Im Laufe der Jahre<br />
pflanzte Motta immer mehr Merlot und<br />
Cabernet aus, seine Ansicht vom Bordeaux<br />
als idealen Wein war einfach stärker als die<br />
Liebe zum Chianti Classico. Ab dem Jahrgang<br />
2003 verschwand der Sangiovese aus<br />
der Cuvée des »Giorgio Primo« und wurde<br />
fortan als IGT Toscana deklariert. Der Sangiovese<br />
wanderte in den Zweitwein »La Massa«.<br />
Die besten Sangiovese-Partien sind reserviert<br />
für den »Carla 6«, so benannt nach der<br />
Tochter. Seit dem Jahrgang 2009 ist Stéphane<br />
Derenoncourt aus dem Bordeaux, ein langjähriger<br />
Freund Giampaolos, als Berater auf<br />
La Massa tätig. Wer nun aber erwartet, im<br />
»Giorgio Primo« eine billige Bordeaux-Kopie<br />
vorzufinden, wird Lügen gestraft. Trotz der<br />
französischen Edelsorten kommt auch hier in<br />
erster Linie das Terroir von Panzano mit seiner<br />
Frische und den würzigen Noten durch.<br />
Fotos: Othmar Kiem, beigestellt<br />
248 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />
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