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E-Paper | Falstaff Magazin Österreich 07/2019

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wein / WORLD CHAMPIONS<br />

Perfektes Ambiente für einen perfekten Wein:<br />

Die neue Kellerei sorgt für einen weiteren<br />

Qualitätsschritt, der unübersehbar ist.<br />

><br />

Andrea Palladio war einer der bedeutendsten<br />

Architekten der Renaissance –, aber<br />

er plante auch die Wirtschaftsgebäude und<br />

Weinkellerei zu beiden Seiten des aristokratischen<br />

Hauptbaus, wie wir sie heute kennen.<br />

1830 erwarb Alexandre Aguado das Château<br />

und war damit der erste Bankier, der im<br />

Médoc investierte. Er verstarb 1842, noch<br />

bevor die Bankiers Isaac und Émile Péreire<br />

Château Palmer gleich gegenüber erwarben;<br />

Baron Nathaniel de Rothschild kaufte im<br />

Jahr 1853 Mouton, und Baron James de<br />

Rothschild sicherte sich Lafite anno 1868.<br />

Im Klassement von 1855 wird Château Margaux<br />

gleich hinter Lafite als einer der vier<br />

Premiers Grands Crus de Médoc eingestuft.<br />

1879 übernahm Graf Pillet-Will das Château<br />

in einer sehr schwierigen Phase. Oidium und<br />

Reblaus bedrohten die Weinberge in ihrer<br />

Existenz, doch der neue Besitzer konnte auf<br />

ein tolles Team in Weingarten und Keller setzen.<br />

Ab 1896 wurde der Betrieb vom fähigen<br />

Pierre Moreau gemanagt, und dieser setzte<br />

Marcellus Grangerou als Kellermeister ein,<br />

dessen Sohn Marcel diese Funktion bei<br />

Château Margaux ebenso einnahm wie sein<br />

Enkel Jean. Es war auch Pierre Moreau, der<br />

1908 den Pavillon Rouge du Château Margaux<br />

als Zweitwein ersann und 1924 die<br />

ausschließliche Abfüllung des Weins direkt<br />

Seit dem Klassement aus<br />

dem Jahr 1855 gehört<br />

Château Margaux zum<br />

exklusiven Kreis der Premiers<br />

Grands Crus Classés, den<br />

besten Weinen Bordeaux’.<br />

Corinne Mentzelopoulos mit ihrem<br />

Vater André, der Château Margaux<br />

1977 erwerben konnte.<br />

auf dem Weingut einführte – eine Vorgangsweise,<br />

die erst ab dem Jahrgang 1972 in ganz<br />

Bordeaux zur Verpflichtung wurde. 1950<br />

übernahm die Bordelaiser Weinhandelsfamilie<br />

Ginestet das Château, doch die Rezession,<br />

ausgelöst durch die Ölkrise und die nahezu<br />

unverkäuflichen Jahrgänge Anfang der Siebzigerjahre,<br />

zwang die Ginestets dazu, sich<br />

schweren Herzens wieder von Château Margaux<br />

zu trennen, um ihren Verpflichtungen<br />

gegenüber ihren Kunden nachkommen zu<br />

können. Nach zwei Jahren Suche war 1977<br />

in der Person von André Mentzelopoulos<br />

der neue Herr von Château Margaux gefunden.<br />

Vielleicht waren es ja die vier stattlichen<br />

Säulen im ionischen Stil, die das Portal des<br />

Schlosses schmücken, die den griechischen,<br />

1915 in Patras geborenen Unternehmer zum<br />

Kauf bewogen, und bereits im Jahrgang<br />

1978 zeigte ihm der Rebberg, dass er eine<br />

richtige Entscheidung getroffen hatte. Eine<br />

neue Ära hatte begonnen.<br />

FRISCHER WIND AUF MARGAUX<br />

Nach dem Ableben von André Mentzelopoulos<br />

folgte im Jahr 1980 seine Tochter Corinne<br />

auf den Platz an der Spitze des Weinguts<br />

nach. Der Sprung ins kalte Wasser des Weinbusiness<br />

wurde ihr durch ein exzellentes<br />

60 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

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