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E-Paper | Falstaff Magazin Österreich 07/2019

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gourmet / PORTRÄT<br />

SERIE<br />

DIE RESTAURANT-<br />

MILLIONÄRE<br />

TEIL 1:<br />

NOBU MATSUHISA<br />

KING<br />

OF<br />

SUSHI<br />

Nobuyuki Matsuhisa gehört zu den berühmtesten Japanern der<br />

Welt. Der 70-jährige Starkoch machte die Restaurantketten<br />

»Nobu« und »Matsuhisa« binnen drei Jahrzehnten zu globalen<br />

Lifestylemarken. Auch die Prognose ist rosig: In den nächsten fünf<br />

Jahren soll der Umsatz auf eine Milliarde Dollar gesteigert werden.<br />

TEXT CORINNA VON BASSEWITZ<br />

Wie viele große Erfolgsgeschichten<br />

begann<br />

auch diese klein – und<br />

recht abenteuerlich.<br />

Nobuyuki Matsuhisa,<br />

bekannt als Nobu, arbeitete nach Schulabschluss<br />

mit 15 zunächst als Tellerwäscher in<br />

dem Tokioter Restaurant »Matsue Sushi«<br />

und ließ sich dort auch zum Sushi-Meister<br />

ausbilden. Sieben Jahre später begab er sich<br />

auf eine Weltreise, die seine Lehrmeisterin<br />

sein sollte. Sie startete in Peru, wo er Teilhaber<br />

eines Sushi-Lokals in der Hauptstadt<br />

Lima wurde. Dort legte er den Grundstein<br />

für seine einzigartige Küche: Aus Mangel<br />

an authentischen Zutaten fusionierte Nobu<br />

japanische Komponenten wie frischen Fisch<br />

mit peruanischen wie Olivenöl, Knoblauch,<br />

Chilischoten und Koriander, ein kulinarischer<br />

Geniestreich, der ihn einmal reich und<br />

berühmt machen sollte. Drei Jahre später<br />

war der Laden pleite, und Nobu begab sich<br />

auf einen glücklosen Ausflug nach Argentinien,<br />

wo es weder frischen Fisch noch ausreichend<br />

Sushi-Fans gab. Nach einem<br />

Abstecher in seine Heimat Japan erreichte<br />

Nobu schließlich Anchorage in Alaska,<br />

um dort mit seiner Frau ein japanisches<br />

Restaurant zu betreiben. Er borgte sich<br />

15.000 Dollar, die Geschäfte liefen drei<br />

Wochen lang gut. Dann brannte das Lokal<br />

bis auf die Grundmauern ab. »Das war verrückt.<br />

Ich habe überlegt, wie ich mich<br />

umbringen könnte.«<br />

Nobu war jetzt wieder auf Reisen, dieses<br />

Mal brach er in Richtung Kalifornien auf<br />

und – hatte Glück. Er bekam eine Stelle in<br />

einem japanischen Lokal in Los Angeles, in<br />

dem er seine Fusionsküche zehn Jahre lang<br />

perfektionieren konnte. 1987 investierte ein<br />

Freund 70.000 Dollar in Nobus Talent, und<br />

der damals 38-Jährige eröffnete in Beverly<br />

Hills schließlich sein zweites eigenes Restaurant.<br />

Das »Matsuhisa« war der Beginn<br />

eines einzigartigen Aufstiegs in den Olymp<br />

der Spitzengastronomie. Die ungewöhnlichen<br />

Speisen und das zen-artige Ambiente<br />

sprachen sich unter A-Prominenten herum,<br />

Zeitungen berichteten und jeder wollte im<br />

»Matsuhisa« die Klassiker Black Cod –<br />

einen in Sojasauce marinierten Kabeljau –<br />

und das Gelbflossen-Sashimi mit Jalapeños<br />

essen. So auch Hollywoodstar Robert de<br />

Niro. Er versuchte, Nobuyuki und sein<br />

Können nach New York zu locken. Es sollte<br />

allerdings vier Jahre dauern, bis die<br />

<<br />

Nobuyuki Matsuhisa<br />

steht für Erfolg.<br />

Gut 100.000 Gäste<br />

werden jährlich in<br />

den »Matsuhisa«-<br />

und »Nobu«-<br />

Restaurants<br />

bedient. Etwa mit<br />

White Fish Sashimi<br />

mit getrocknetem<br />

Miso.<br />

Fotos: beigestellt<br />

168 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

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