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E-Paper | Falstaff Magazin Österreich 07/2019

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Fotos: Shutterstock, beigestellt Karte: Stefanie Hilgarth<br />

Länge bis kurz vor Valladolid erstreckt.<br />

Das Zentrum des Ge biets liegt rund um die<br />

Kleinstadt Peñafiel. Ribera del Duero, das<br />

Land der Extreme, ist ein altes Weinbaugebiet,<br />

dessen Geschichte bis ins 17. Jahrhundert<br />

zurückreicht. Damals versorgten<br />

die Winzer vor allem die Stadt Valladolid,<br />

die damals Hauptstadt des Landes war. Bis<br />

in die 1980-Jahre kannte man die Weine aus<br />

der Region im Ausland kaum. Vega Sicilia,<br />

dessen Unico das große Qualitätspotenzial<br />

der Gegend schon vor dieser Zeit verdeutlichte,<br />

ist bis heute eine der Ikonen der<br />

Weinwelt. Genauso wie der Tinto Pesquera<br />

der Familie Fernández, die ebenfalls zu den<br />

Pionieren der Region zählt. Den wichtigsten<br />

Impuls für die Region gab sicherlich Alejandro<br />

Fernández in den 70er-Jahren. Aus der<br />

Rebsorte Tinta del País, wie die Rebsorte<br />

Tempranillo in der Region genannt wird,<br />

begann er damals, Rotweine von Weltformat<br />

zu keltern. Projekte wie Pingus von<br />

Peter Sisseck und Aalto folgten in seinen<br />

Fuß stapfen.<br />

Weiter westlich passiert der Duero das<br />

pittoreske Städtchen Tordesillas am nördlichsten<br />

Zipfel der Weinbauregion Rueda.<br />

Letztere, bekannt für ihre trockenen Weißweine<br />

aus der einheimischen, mit Sauvignon<br />

Blanc vergleichbaren Rebsorte Verdejo,<br />

wurde nach der gleichnamigen Stadt im<br />

Zentrum der Region benannt. Im Mittelalter<br />

blühte hier der Rebbau, bis die Reblaus<br />

ihn dahinraffte. Nach der Reblauskatastrophe<br />

wurde die ertragreiche, aus dem Sherrygebiet<br />

bekannte Palomino-Traube angepflanzt,<br />

passend zu den lange in der Region<br />

vorherrschenden Likörweinen, die heute<br />

eine Seltenheit darstellen. Verdejo, die omnipräsente<br />

aromatische weiße Rebsorte der<br />

Region, fristete lange Zeit erstaunlicherweise<br />

ein Schattendasein, bis sie in den 1970ern<br />

von den Bodegas Marqués de Riscal wachgeküsst<br />

wurde. Diese erkannten das Potenzial<br />

der Region für trockene Weißweine und<br />

lösten eine wahre Welle aus. 1980 wurde<br />

die Region zur DO, und heute sind es vor<br />

allem Winzer wie der umtriebige Telmo<br />

Rodríguez, die das Bild des Verdejo im Ausland<br />

perfekt verkörpern.<br />

REVOLUTIONÄRE<br />

Das kleine Städtchen Toro liegt auf einem<br />

Plateau über dem Fluss auf etwa 700<br />

Metern über dem Meer. Auch hier wird es<br />

im Winter bitterkalt und im Sommer heiß.<br />

Regen ist eine Seltenheit. Das Städtchen ist<br />

Namensgeber einer weiteren revolutionären<br />

spanischen Rotweinregion, die der Duero<br />

auf seinem Weg in Richtung portugiesische<br />

Grenze passiert. Die Region erstreckt sich<br />

im Osten von Zamora und besitzt seit 1987<br />

den DO-Status. Wie Rueda war auch Toro<br />

schon im Mittelalter eine wichtige<br />

<<br />

Ribera del Duero steht für große spanische Rotweine.<br />

Eine wichtige Triebkraft der Region sind die Bodegas Aalto.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

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