E-Paper | Falstaff Magazin Österreich 07/2019
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spirits / WHISK(E)YSTILE<br />
Verkosten wie ein Profi:<br />
Whisky-Ikone Jim McEwan<br />
ist seit über 50 Jahren<br />
im Geschäft.<br />
SO WIRD WHISK(E)Y<br />
VERKOSTET<br />
Auch Genießen will gelernt sein. Eine kleine Anleitung für den<br />
perfekten Schluck Whisk(e)y und wie er sein Aroma am besten entfaltet.<br />
B<br />
ei »Mad Men« mag es anders aussehen, aber entgegen der gängigen Annahme, in den<br />
Whisk(e)y gehören Eiswürfel, empfiehlt es sich, ihn bei Zimmertemperatur, also zwischen<br />
18 und 22 Grad, zu trinken. Weil man so schlichtweg am meisten schmeckt.<br />
Außerdem verwässert er sonst. Allerdings verhält es sich bei der Sache mit dem Wasser ein<br />
klein wenig komplexer, da Wasser und Whisk(e)y nicht per se auf Kriegsfuß stehen.<br />
Bevor der Getreidebrand ins Fass gefüllt wird, besitzt er in der Regel zwischen 60 und<br />
75 Volumenprozent Alkohol. Nach der Fassreifung wird der Whisk(e)y meist auf<br />
Trinkstärke verdünnt, oft sind das 43 oder 46 Volumenprozent. Passiert dies<br />
nicht, spricht man von einem Cask Strength, einer Fassstärke. Wer eine solche<br />
Abfüllung in die Finger bekommt, darf sich daher offiziell frei fühlen, mit<br />
bestenfalls einer Pipette nachzuregulieren. Denn so sehr Alkohol<br />
Geschmacksträger ist, so sehr bleibt er auch ein Nervengift, und es ist<br />
durchaus erstrebenswert, für sich selbst das richtige Verhältnis zu<br />
finden. Ist dieses erst einmal herausgefunden, wird das tulpenförmige<br />
Nosing-Glas, das vorzugsweise verwendet wird,<br />
ge schwenkt, berochen und verkostet. Ob mit Stiel oder ohne<br />
ist dabei ganz unerheblich. Prinzipiell ist beim Verkosten<br />
nichts verboten, solange sicher gestellt ist, dass der<br />
Whisk(e)y mit allen Sinnen wahrgenommen wird.<br />
Manche schwören sogar darauf, ein paar Tropfen<br />
auf der Hand zu verteilen, um die Aromen besser<br />
wahrzunehmen. Aber das kommt vermutlich<br />
auf Anlass und Umgebung an.<br />
Fotos: Shutterstock, Roddy Mackay<br />
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falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />
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