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Anhaltspunkte für die ärztliche Gutachtertätigkeit

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56<br />

190 Soziales Entschädigungsrecht<br />

(6) Der ursächliche Zusammenhang zwischen einer Lungentuberkulose und<br />

einem Lungenkrebs ist als wahrscheinlich zu beurteilen, wenn der Krebs<br />

sich in einem tuberkulös veränderten Gewebe – histologisch nachgewiesen<br />

– entwickelt hat (z.B. Kavernenkrebs, Narbenkrebs). Im übrigen wird auf <strong>die</strong><br />

Nummer 142 verwiesen.<br />

(7) Extrapulmonale Organherde können oft lange erscheinungsfrei bleiben.<br />

Die Latenzzeit, d.h. <strong>die</strong> Zeit zwischen Streuung der Bakterien und den ersten<br />

klinischen Organerscheinungen, schwankt je nach Organsystem sehr<br />

erheblich. Vieljährige Latenzzeiten werden besonders bei der Urogenitaltuberkulose,<br />

aber auch bei der Nebennierentuberkulose und dem Tuberkulom<br />

des Gehirns beobachtet. Der Heilungsverlauf der extrapulmonalen<br />

Tuberkulosen ist oft länger als bei der Lungentuberkulose. Der Zeitpunkt<br />

der klinischen Heilung ist nicht immer mit Sicherheit festzustellen.<br />

(8) Eine durch Trauma verursachte Tuberkulose stellt ein sehr seltenes Ereignis<br />

dar. In Betracht kommen <strong>die</strong> traumatisch bedingte Resistenzschwächung,<br />

<strong>die</strong> traumatische Aktivierung von Herden und das infizierende<br />

Trauma.<br />

IMPFSCHÄDEN<br />

56 Allgemeines<br />

(1) Als Impfschaden wird im folgenden der Gesundheitsschaden bezeichnet,<br />

der nach einer Impfung aus einer über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion<br />

hinausgehenden Gesundheitsschädigung entstanden ist. Entsprechend<br />

der Nummer 37 müssen <strong>die</strong> Impfung, <strong>die</strong> Schädigung durch <strong>die</strong> Impfung<br />

und der verbliebene Schaden voll bewiesen sein. Gemessen an der Zahl der<br />

durchgeführten Impfungen ist ein Impfschaden sehr selten; demzufolge<br />

sind in jedem Fall sorgfältige differentialdiagnostische Abklärungen erforderlich.<br />

(2) Nach jeder Impfung tritt eine Reaktion des Organismus auf, <strong>die</strong> sich in<br />

unterschiedlichen örtlichen oder allgemeinen Erscheinungen äußern kann.<br />

Hierbei spielen <strong>die</strong> individuelle Reaktionsbereitschaft und <strong>die</strong> Immunität<br />

eine Rolle. Für <strong>die</strong> Stärke der Allgemeinreaktion ist auch der Gehalt des Impfstoffes<br />

an Fremdeiweiß und zusätzlichen Inhaltsstoffen von Bedeutung.<br />

(3) Nach Impfungen kann es zu allergischen Reaktionen kommen, <strong>die</strong> durch<br />

wiederholte Zuführung des Impfantigens oder eine bereits vorhandene<br />

Allergie gegenüber zusätzlichen Inhaltsstoffen bedingt sind.

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