Anhaltspunkte für die ärztliche Gutachtertätigkeit
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234 Soziales Entschädigungsrecht<br />
oder dem abgeheilten Geschwür nicht mehr in Zusammenhang gebracht<br />
werden. Sind nach einem als Schädigungsfolge anzusehenden Geschwür<br />
wesentliche Funktionsstörungen infolge narbiger Veränderungen (z.B. narbige<br />
Pylorusveränderungen, narbige Bulbusdeformierungen und Folgen<br />
einer Operation, besonders mit unzulänglichem funktionellen Ergebnis)<br />
zurückgeblieben oder liegen schwere Darmveränderungen nach Oberbauchverletzungen<br />
mit deutlicher Funktionsstörung des Magens und des<br />
Zwölffingerdarms vor, <strong>die</strong> selbst Schädigungsfolgen sind, so ist bei später<br />
auftretenden Geschwüren <strong>die</strong> Zusammenhangsfrage erneut zu prüfen.<br />
(6) Nach schweren Verletzungen oder Verbrennungen, nach eingreifenden<br />
Operationen, bei schwersten akuten Belastungen, komatösen Zuständen,<br />
bestimmten exogenen und endogenen Intoxikationen, Behandlung mit bestimmten<br />
Medikamenten, treten gelegentlich einzelne oder mehrere akute<br />
Geschwüre (Streßulkus) oder Erosionen im Magen oder Zwölffingerdarm<br />
auf. Nur selten bleiben Dauerfolgen zurück.<br />
107 Erkrankungen des Dünn- und Dickdarms<br />
(1) Alle Veränderungen der Form und Funktion des Darmkanals, wie Verwachsungen,<br />
Verlagerungen, Resektion von Abschnitten, Passagestörungen,<br />
sind Schädigungsfolge, wenn sie Auswirkungen von Verletzungen und<br />
Erkrankungen sind, <strong>die</strong> mit schädigenden Einflüssen in ursächlichem Zusammenhang<br />
stehen.<br />
(2) Die akuten Durchfallerkrankungen heilen im allgemeinen rasch und<br />
folgenlos aus.<br />
(3) Die chronischen Durchfallerkrankungen beruhen auf Bedingungen<br />
verschiedener Art. In Betracht kommen entzündliche Erkrankungen, Intoxikationen,<br />
allergische Störungen, endokrine Erkrankungen, Fermentstörungen,<br />
Störungen des Vitaminhaushalts und Schädigungen durch ionisierende<br />
Strahlen. Die Beurteilung des ursächlichen Zusammenhangs richtet sich<br />
nach der zugrunde liegenden Störung.<br />
(4) Die Ätiologie und Pathogenese der Crohn-Krankheit (Enteritis regionalis)<br />
und der Colitis ulcerosa sind in der Wissenschaft noch weitgehend ungeklärt;<br />
bei beiden Krankheiten werden genetische Faktoren, virale und<br />
bakterielle Infektionen, Autoimmunvorgänge und auch psychosomatische<br />
Mechanismen diskutiert. Unter <strong>die</strong>sen Umständen ist auch ungewiss, ob<br />
und inwieweit<br />
a) körperliche Belastungen oder Witterungseinflüsse, <strong>die</strong> nach Art, Dauer<br />
und Schwere geeignet sind, <strong>die</strong> Resistenz herabzusetzen,