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Anhaltspunkte für die ärztliche Gutachtertätigkeit

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Kausalitätsbeurteilung 257<br />

Amputation funktionell besonders ungünstig auswirkt, wie es beispielsweise<br />

nach einer Beinamputation bei einem asymmetrischen lumbosakralen<br />

Übergangswirbel oder bei einer Spondylolisthesis der Fall sein kann.<br />

(2) Es ist bisher nicht erwiesen, dass es durch einen Gliedmaßenverlust an<br />

der verbliebenen paarigen Gliedmaße zu Schäden (z.B. Arthrosen, Senkfüße,<br />

Krampfadern) durch „Überlastungen“ kommt.<br />

Die Annahme von Schäden an unversehrten Gliedmaßen infolge einer Amputation<br />

kommt allenfalls dann in Betracht, wenn <strong>die</strong> Amputation zu einer<br />

langdauernden und sehr ausgeprägten Fehlbelastung geführt hat, wie es<br />

beispielsweise bei Beinamputierten bei der Unmöglichkeit, eine Prothese<br />

zu tragen, oder bei einer prothetisch nicht ausgleichbaren Hüftkontraktur<br />

der Fall sein kann.<br />

(3) Gliedmaßenamputationen führen im allgemeinen in ihrer Nachbarschaft<br />

zu einer verstärkten Strahlendurchlässigkeit des Skeletts ohne Krankheitswert.<br />

(4) Bei Gliedmaßenschäden (z.B. nicht ausgeglichene Beinverkürzungen,<br />

Gelenkversteifungen in ungünstiger Stellung) können <strong>die</strong> gleichen Folgen<br />

am Bewegungsapparat auftreten, wie nach einer Amputation mit vergleichbarer<br />

Funktionsstörung.<br />

130 Luxationen<br />

(1) Traumatisch bedingte Luxationen heilen häufig folgenlos aus. In besonders<br />

gelagerten Fällen kann es zu sekundären Schäden mit Funktionsbehinderung<br />

kommen. An eine erstmals traumatische Luxation können sich bei<br />

ungenügender Heilung Wiederholungen anschließen.<br />

(2) Die auf einer Fehlentwicklung des Gelenks beruhende habituelle Luxation<br />

ist keine Schädigungsfolge. Sie tritt vor allem am Schultergelenk und<br />

an der Kniescheibe auf.<br />

131 Sudeck-Syndrom<br />

Es handelt sich um Umbauvorgänge an den Knochen und Weichteilen der<br />

Gliedmaßen, <strong>die</strong> zur Dystrophie und Atrophie führen können. Man unterscheidet<br />

mehrere Sta<strong>die</strong>n, <strong>die</strong> fließende Übergänge zeigen. Die Anfangsphasen<br />

sind reversibel.<br />

Die Ursachen des Leidens sind vielseitig. Es tritt überwiegend nach Knochenbrüchen<br />

und sonstigen Traumen in enger zeitlicher Verbindung auf.<br />

Vegetative Störungen sollen eine Rolle spielen.<br />

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