3 Katalytische Performance der Mo/V(/W)-Mischoxide - tuprints
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Die normierten Gasphasenkonzentrationen F(t) (vgl. Kapitel 4.4.2) von Acrolein,<br />
Sauerstoff und den verschiedenen Produkten sind beispielhaft in Abb. 4-15 gezeigt. Aus<br />
dem Verlauf <strong>der</strong> Sauerstoffkurve ist ersichtlich, dass die mittlere Verweilzeit vom<br />
Vierwegehahn bis zum Massenspektrometer etwa 50 s beträgt (vgl. Abb. 3-5). Die<br />
Verweilzeit des Sauerstoffs über den mit Katalysator gefüllten Reaktor unterscheidet sich<br />
nicht messbar vom Leerrohrexperiment (Abb. 4-12 a). Die gemessenen Verweilzeiten <strong>der</strong><br />
übrigen Komponenten liegen zwischen 30 s (CO2) und 80 s (H2O) über <strong>der</strong> des<br />
Sauerstoffs.<br />
Der Temperatureinfluss auf die verschiedenen Komponenten ist unterschiedlich<br />
ausgeprägt. In Abb. 4-16 sind die um den Gasphasen-Hold-up bereinigten<br />
Relaxationszeiten für Acrylsäure, Acrolein, Kohlendioxid, Kohlenmonoxid und Wasser<br />
bei 315, 345 und 375 °C aufgetragen. Diese Darstellung zeigt deutlich, dass die<br />
Konzentration <strong>der</strong> unmarkierten Produkte unterschiedlich schnell absinkt. Bei 315 °C sind<br />
die Messungen aufgrund <strong>der</strong> niedrigen Produktkonzentrationen und <strong>der</strong> geringen<br />
Sauerstoffaustauschraten noch verrauscht. Ab 345 °C weist unabhängig vom Katalysator<br />
Kohlendioxid die niedrigste und Wasser die höchste Relaxationszeit auf. Acrolein,<br />
Acrylsäure und Kohlenmonoxid liegen dazwischen. An <strong>Mo</strong>8V2W1Ox wurden für alle<br />
Komponenten die höchsten Werte für τ gemessen. Darüber hinaus wird im Mittel eine<br />
mit <strong>der</strong> Temperatur steigende Relaxationszeit sämtlicher Komponenten über alle<br />
Katalysatoren hinweg gefunden.<br />
Aus den um den Gasphasen-Hold-up bereinigten transienten Antworten lassen sich <strong>der</strong><br />
Literatur nach direkt kinetische und mechanistische Informationen gewinnen.<br />
Relaxationskurven solcher Produkte, die nur eine adsorbierte Zwischenstufe durchlaufen,<br />
fallen unmittelbar nach dem Sprung exponentiell ab. Entsteht ein Produkt parallel aus<br />
mehreren Zwischenstufen, ergibt sich <strong>der</strong> Konzentrationsverlauf als Summe mehrerer<br />
Exponentialkurven. Eine S-förmige Kurve zeigt Produkte, die zwei serielle Pools<br />
durchlaufen.[Sha1995] Die in <strong>der</strong> Literatur beschriebenen Charakteristika gelten für<br />
„einfache“ – meist metallische – Katalysatorsysteme, in denen die isotopenmarkierten<br />
Spezies nur in Form von Adsorbaten auf <strong>der</strong> Oberfläche vorkommen. Es gibt jedoch<br />
keine Aussagen zur Übertragbarkeit auf den Isotopentausch an den vorliegenden<br />
<strong>Mischoxide</strong>n.<br />
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