3 Katalytische Performance der Mo/V(/W)-Mischoxide - tuprints
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12 <strong>Katalytische</strong> <strong>Performance</strong> <strong>der</strong> <strong>Mo</strong>/V(/W)-<strong>Mischoxide</strong><br />
V IV ermöglicht nach Andrushkevich die selektive Acrylatumwandlung im<br />
geschwindigkeitsbestimmenden Schritt (vgl. Kapitel 4.1). Zusammensetzungen mit<br />
höheren Anteilen an Vanadium führen zur Totaloxidation von Acrolein. Die höchste<br />
<strong>Performance</strong> wurde mit einem Mischoxid <strong>der</strong> formalen Zusammensetzung <strong>Mo</strong>7,5V2,5Ox,<br />
entsprechend einem <strong>Mo</strong>/V-Verhältnis von 3:1 erreicht. Der Einfluss des <strong>Mo</strong>/V-<br />
Verhältnisses wurde auch von Kunert und Ott mit verschiedenen transienten Techniken<br />
untersucht [Kun2003, Ott2004], wobei das Ergebnis <strong>der</strong> Gruppe von Andrushkevich<br />
bestätigt werden konnte.<br />
Für die Katalyse von Bedeutung sind vor allem metastabile Tieftemperaturmodifikationen.<br />
Die zu den oben genannten Oxiden (<strong>Mo</strong>4O11 und <strong>Mo</strong>5O14) isotypen<br />
<strong>Mo</strong>/V-Mischoxidphasen <strong>Mo</strong>3VO11 und <strong>Mo</strong>4VO14 werden in <strong>der</strong> Literatur, insbeson<strong>der</strong>e<br />
für die Partialoxidation von Acrolein zu Acrylsäure, als katalytisch aktiv und selektiv<br />
identifiziert. So verknüpft Andrushkevich die katalytische <strong>Performance</strong> von <strong>Mo</strong>/V-<br />
<strong>Mischoxide</strong>n mit <strong>der</strong> Phase <strong>Mo</strong>3VO11.[And1993] <strong>Katalytische</strong> Messungen zeigen, dass<br />
diese Phase neben einem hohen Anteil an Vanadium(IV) eine beson<strong>der</strong>s hohe Selektivität<br />
zu Acrylsäure aufweist. Schlögl et al., die <strong>Mo</strong>4VO14 als aktive Phase vorschlagen, gehen<br />
nicht von einem geordneten Kristallgitter aus, son<strong>der</strong>n von einem durch Defekte<br />
geprägten, teilweise reduzierten, nanokristallinen Zustand – eingebettet in eine amorphe<br />
Matrix.[Wer1997, Mes2000, Res2002b] Die Sauerstoffdiffusion durch den Festkörper<br />
und die damit verknüpfte Redoxaktivität soll durch einen Wechsel zwischen Ecken- und<br />
Kantenverknüpfung <strong>der</strong> <strong>Mo</strong>O6-Oktae<strong>der</strong> erfolgen, wobei die Aktivierungsenergie für<br />
diesen Prozess durch die lose Struktur beson<strong>der</strong>s gering und wesentlich günstiger als für<br />
eine weitläufige Scherung <strong>der</strong> Struktur sei. <strong>Mo</strong>lybdän und die Phase vom Typ <strong>Mo</strong>5O14<br />
werden also für die Aktivität dieser <strong>Mischoxide</strong> verantwortlich gemacht, <strong>der</strong>en<br />
<strong>Performance</strong> durch die Anwesenheit von Vanadium gesteigert wird. Der positive Einfluss<br />
des Vanadiums wird neben möglichen synergetischen Effekten vor allem auf die<br />
Stabilisierung <strong>der</strong> metastabilen <strong>Mo</strong>5O14-Phase, die sich sonst unter Reaktionsbedingungen<br />
in die thermodynamisch stabilen Phasen <strong>Mo</strong>O2 und <strong>Mo</strong>O3 zersetzen würde,<br />
zurückgeführt.[Yam1975, Mes2000, Die2001] Vanadium +5 führt aber auch zu den<br />
essentiellen Gittersauerstoff-Defekten.