3 Katalytische Performance der Mo/V(/W)-Mischoxide - tuprints
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50 <strong>Katalytische</strong> <strong>Performance</strong> <strong>der</strong> <strong>Mo</strong>/V(/W)-<strong>Mischoxide</strong><br />
3.6 Zusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse aus den TP-Reaktionen<br />
Eine Reihe von <strong>Mo</strong>/V/W-<strong>Mischoxide</strong>n mit variiertem Wolframanteil wurde systematisch<br />
anhand <strong>der</strong> Oxidation von Acrolein zu Acrylsäure untersucht. Aus den<br />
temperaturprogrammierten Reaktionsexperimenten wurden für die <strong>Mischoxide</strong> <strong>der</strong><br />
Wolframvariationsreihe <strong>der</strong> Acroleinumsatz sowie die Selektivität zu und Ausbeute an<br />
Acrylsäure berechnet. Beson<strong>der</strong>s selektiv erwiesen sich die Katalysatoren <strong>der</strong><br />
Zusammensetzung <strong>Mo</strong>8V2WcOx mit einem Wolframanteil 0,5 ≤ c ≤ 3.<br />
Insgesamt zeigt sich, dass <strong>der</strong> Wolframzusatz zu einer Stabilisierung des katalytischen<br />
Verhaltens führt – vermutlich durch den Erhalt amorpher Phasenanteile. Eine Zunahme<br />
amorpher Phasenanteile und <strong>der</strong>en Stabilisierung unter Reaktionsbedingungen mit<br />
steigen<strong>der</strong> Wolframdotierung wurden von Giebeler mittels Röntgenpulverdiffraktometrie<br />
(XRD) nachgewiesen.[Gie2006] Die beschriebenen Verän<strong>der</strong>ungen in Umsatz und<br />
Selektivität zwischen den Reaktionszyklen sind vermutlich auf Sinterungsprozesse,<br />
Phasenumwandlungen und an<strong>der</strong>e Restrukturierungen des Katalysatorbulks und <strong>der</strong><br />
Oberfläche zurückzuführen. Diese können einerseits rein thermisch induziert o<strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>erseits eine Folge des Reaktionsgeschehens am Katalysator sein, d. h. des<br />
kontinuierlichen Sauerstoffein- und -ausbaus an <strong>der</strong> Oberfläche. Letzterer Prozess soll im<br />
folgenden Kapitel über Isotopenmarkierung näher untersucht werden.<br />
Die Ergebnisse beim Einsatz von Propionaldehyd als Sondenmolekül weisen darauf hin,<br />
dass eine Wechselwirkung zwischen dem Mischoxid und <strong>der</strong> konjugierten C=C-<br />
Doppelbindung des Acroleins als einleiten<strong>der</strong> Schritt für die Selektivoxidation nicht<br />
essentiell ist. Allerdings zeigt Acrolein eine erheblich geringere Tendenz zur<br />
Totaloxidation als <strong>der</strong> gesättigte Aldehyd – wahrscheinlich aufgrund <strong>der</strong> Stabilisierung<br />
<strong>der</strong> adsorbierten Zwischenstufen durch das π-System. Der Einfluss <strong>der</strong> C=C-<br />
Doppelbindung auf die C-H-Aktivierung erscheint zumindest bei einer reinen<br />
Betrachtung <strong>der</strong> C-H-Bindungsstärken gering. Unabhängig vom α-Substituenten beträgt<br />
die Bindungsstärke <strong>der</strong> C-H-Bindung am Carbonylkohlenstoff ca. 370 kJ mol -1 .[Alf1973,<br />
Fen2003] Weitere Details zum Mechanismus <strong>der</strong> Acroleinoxidation werden in Kapitel 4<br />
behandelt.