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3 Katalytische Performance der Mo/V(/W)-Mischoxide - tuprints

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2 Einführung<br />

selektiven Umwandlung komplexer <strong>Mo</strong>leküle, im Umweltschutz sowie bei <strong>der</strong><br />

Alkanaktivierung und <strong>der</strong> Selektivoxidation von Propan über Propen und Acrolein zu<br />

Acrylsäure. Im Fokus liegen also wirtschaftlich bedeutende Reaktionen.<br />

Etwa ein Viertel aller organischen Produkte weltweit wird über Selektivoxidationen<br />

erzeugt.[Gra2002] Entsprechend ihrer ökonomischen Bedeutung sind diese Prozesse hoch<br />

entwickelt, so dass z. B. bei <strong>der</strong> zweistufigen Synthese <strong>der</strong> Acrylsäure ausgehend von<br />

Propen Ausbeuten von über 90 % erreicht werden. So optimiert die industriellen<br />

Katalysatoren aber auch sein mögen, so wenig ist meist über ihre Funktion auf atomarer<br />

Ebene bekannt. Weitere Verbesserungen o<strong>der</strong> die Adaption des Katalysators an<br />

vermeintlich ähnliche Synthesen, wie z. B. die Produktion <strong>der</strong> Methacrylsäure, gelingen<br />

jedoch nur durch ein systematisches Verständnis von Struktur und Mechanismus auf<br />

atomarer Ebene.<br />

Um dieses tiefere Verständnis <strong>der</strong> Funktionsweise <strong>der</strong> heute immer noch weitgehend<br />

empirisch und durch High-Throughput-Methoden entwickelten heterogenen<br />

Katalysatoren zu erreichen, bedarf es <strong>der</strong>en In-situ-Charakterisierung. Dieser Begriff<br />

bezeichnet die Beobachtung des arbeitenden Katalysators mittels unterschiedlichster<br />

physikalisch-chemischer Methoden unter realen Prozessbedingungen (bzgl. Temperatur,<br />

Druck und Gaszusammensetzung). Der Katalysator wird dabei entwe<strong>der</strong> direkt durch<br />

verschiedene spektroskopische Messtechniken, wie z. B. Infrarot-, NMR- und<br />

Röntgenabsorptionsspektroskopie, o<strong>der</strong> indirekt über Online-Analyse <strong>der</strong> Produkte<br />

charakterisiert. So lassen sich z. B. detaillierte Informationen über die Natur <strong>der</strong><br />

katalytisch aktiven Zentren des Feststoffs unter Reaktionsbedingungen gewinnen und<br />

Zwischenstufen <strong>der</strong> katalysierten Reaktion an <strong>der</strong> Feststoffoberfläche detektieren. Die<br />

Aufklärung von Ursachen für die Deaktivierung fester Katalysatoren ist dabei von<br />

beson<strong>der</strong>er Bedeutung für die industrielle Katalyse. Unterstützt werden die Ergebnisse<br />

aus In-situ-Messungen durch mathematische <strong>Mo</strong>dellierungen, die in <strong>der</strong> Katalyse seit<br />

Jahren etabliert sind. Bereits in <strong>der</strong> Anfangsphase <strong>der</strong> Katalyse wurden mikrokinetische<br />

<strong>Mo</strong>delle formuliert. Die früher üblichen analytischen Näherungslösungen werden heute<br />

insbeson<strong>der</strong>e im Zusammenhang mit <strong>der</strong> steigenden Leistungsfähigkeit von Computern<br />

durch numerische Integration <strong>der</strong> entsprechenden Gleichungssysteme ersetzt.

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