3 Katalytische Performance der Mo/V(/W)-Mischoxide - tuprints
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zeigen sich abgesehen von kleineren Abweichungen in <strong>der</strong> Kurvenform keine<br />
Unterschiede zwischen <strong>Mo</strong>dell und Messung. Die Differenz zwischen den<br />
Sauerstoffkonzentrationen in Rechnung und Experiment liegt im Bereich des Fehlers <strong>der</strong><br />
Messwerterfassung.<br />
Der mit <strong>der</strong> Temperatur steigende Umsatz erfor<strong>der</strong>t eine schnellere Reoxidation des<br />
Mischoxids durch Gasphasensauerstoff. Zusammen mit <strong>der</strong> abnehmenden<br />
18<br />
Acroleinkonzentration begünstigt dies den Einbau von O2 gegenüber <strong>der</strong><br />
Austauschreaktion mit Acrolein, durch die 16 O in den Festkörper eingebaut wird. Der<br />
Anteil <strong>der</strong> markierten Sauerstoffzentren am Katalysator nimmt daher mit <strong>der</strong> Temperatur<br />
zu. Darüber hinaus wächst mit <strong>der</strong> Temperatur die Beteiligung von Bulksauerstoff. So<br />
verringert sich das Isotopomerenverhältnis <strong>der</strong> Oberflächenzentren ( 16 O)s/( 18 O)s nach<br />
10 min unter 5 % Acrolein und 10 % 18 O2 von 1,6 bei 315 °C auf 0,6 bei 375 °C. Das<br />
Verhältnis <strong>der</strong> Bulkzentren ( 16 O)b/( 18 O)b sinkt von 7,9 auf 1,3. Die Relaxation <strong>der</strong><br />
Oberflächenzentren ist dabei zunehmend durch die steigende Bulkbeteiligung überlagert,<br />
d. h. Stationarität wird während <strong>der</strong> zehnminütigen Phase unter 18 O2 bei den höheren<br />
Temperaturen nicht mehr erreicht. Der Reduktionsgrad sinkt geringfügig mit steigen<strong>der</strong><br />
Temperatur.<br />
Die für die korrekte Datenanalyse <strong>der</strong> SSITKA notwendige Beschreibung des<br />
verwendeten Rohrreaktors durch ein PDE-<strong>Mo</strong>dell erlaubt darüber hinaus eine<br />
Betrachtung <strong>der</strong> Konzentrationsän<strong>der</strong>ungen nicht nur in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Zeit<br />
son<strong>der</strong>n auch über die Katalysatorschüttung hinweg. Abb. 5-19 zeigt die simulierten<br />
Konzentrationsverläufe <strong>der</strong> Sauerstoffspezies an <strong>der</strong> Oberfläche (Abb. 5-19 a, c und e)<br />
und im Bulk (Abb. 5-19 b, d und f) über die Katalysatorschüttung bei 345 °C als Funktion<br />
<strong>der</strong> Zeit. Der Sauerstoffsprung von 16 O2 auf 18 O2 erfolgt bei t = 600 s. Die<br />
Isotopenverhältnisse <strong>der</strong> Oberflächenzentren erreichen innerhalb von 200 s einen<br />
annähernd konstanten Wert, während sich die Isotopenverhältnisse im Bulk erst nach ein<br />
bis zwei Stunden <strong>der</strong> Stationarität nähern (Skalierung!). Die Dosierung von 18 O2 während<br />
<strong>der</strong> SSITKA war auf 10 min begrenzt. Der Befund den Bulksauerstoff betreffend basiert<br />
also ausschließlich auf einer Extrapolation im <strong>Mo</strong>dell. Allerdings deckt sich die<br />
Größenordnung <strong>der</strong> Relaxationszeit mit dem Zeitbedarf für die Katalysatorreduktion und<br />
-reoxidation in XAS-Experimenten.[Kam2007]<br />
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