3 Katalytische Performance der Mo/V(/W)-Mischoxide - tuprints
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z. B. das Redoxpotential des Hauptredoxpaars durch die Bildung eines Co-Redoxsystems<br />
verän<strong>der</strong>n (z. B. <strong>Mo</strong> V/VI mit V IV/V ). In einigen <strong>Mischoxide</strong>n, wie z. B. den<br />
Multikomponenten-<strong>Mo</strong>lybdaten, können sich die Phasen zudem gegenseitig stabilisieren.<br />
O 2<br />
O O<br />
Phase 1<br />
O<br />
R RO<br />
Spillover<br />
Bulkdiffusion<br />
Phase 2<br />
Abb. 4-2: Konzept <strong>der</strong> Phasenkooperation, Sauerstofftransport zum Aktivzentrum via Spillover o<strong>der</strong><br />
Bulkdiffusion.<br />
Analog dem von Grasselli vorgestellten Konzept <strong>der</strong> Phasenkooperation geht man bei <strong>der</strong><br />
heterogen katalysierten Acroleinoxidation davon aus, dass sich <strong>der</strong> Ort des<br />
Sauerstoffeinbaus aus <strong>der</strong> Gasphase vom katalytisch aktiven Zentrum unterscheiden kann;<br />
beide Zentren wechselwirken aber miteinan<strong>der</strong>. So hinterlässt die Oxidation des Substrats<br />
durch Sauerstoffaufnahme am Katalysator eine reduzierte Leerstelle, die z. B. durch<br />
Spillover-Sauerstoff reoxidiert wird. Die Sauerstoffspezies können entwe<strong>der</strong> durch<br />
Oberflächenmigration o<strong>der</strong> Bulkdiffusion von <strong>der</strong> Sauerstoffdonorphase zur Sauerstoffakzeptorphase<br />
übertragen werden (Abb. 4-2).[Est2002] Dieser Mechanismus ist in<br />
umfangreichen Arbeiten nicht nur für die Acroleinoxidation, son<strong>der</strong>n auch für an<strong>der</strong>e<br />
<strong>Mo</strong>dellreaktionen, wie z. B. die Oxidation <strong>der</strong> einfachen Sondenmoleküle Propen o<strong>der</strong><br />
Methanol, bestätigt worden.[Ada1964, Grz1977, Mat1980, And1993, Van1996,<br />
Wer1997, And1997] Das Wirtsgitter, das den Gittersauerstoff enthält, muss eine<br />
ausreichende Strukturstabilität gegenüber den durch Sauerstoffausbau entstehenden<br />
Leerstellen aufweisen. Darüber hinaus sollte es den schnellen Elektronentransfer sowie<br />
die Diffusion des Gittersauerstoffs zu den an <strong>der</strong> Oberfläche entstandenen Leerstellen und<br />
eventuell die Diffusion <strong>der</strong> Leerstellen selbst ermöglichen.<br />
Die Rolle des „Gittersauerstoffs“ in <strong>der</strong> Selektivoxidation ist dabei noch nicht endgültig<br />
geklärt. In ihm wird eine nicht essentielle, aber möglicherweise alternative<br />
Sauerstoffquelle vermutet. Weiterhin ist unklar, ob die Reoxidation über Oberflächen-<br />
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