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3 Katalytische Performance der Mo/V(/W)-Mischoxide - tuprints

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56 Isotopenaustauschstudie zum Mechanismus <strong>der</strong> Acroleinoxidation<br />

Selektivitätskontrolle erfor<strong>der</strong>t also eine passende Einstellung des Oxidationsgrades bzw.<br />

<strong>der</strong> aktivierten Sauerstoffspezies sowie eine eingeschränkte Readsorption des Produkts,<br />

um die damit verbundene Totaloxidation des Substrats zu verhin<strong>der</strong>n. Am besten erfüllt<br />

werden diese Kriterien auf einem nicht porösen Katalysator mit begrenzter<br />

Adsorptionskapazität und einem schnellen Transport von Sauerstoff. Die Irregularität <strong>der</strong><br />

Oberfläche und Nanokristallinität könnten die Selektivität und Aktivität durch eine<br />

vereinfachte Sauerstoffdiffusion för<strong>der</strong>n.[Ovs2002]<br />

Ein detailliertes <strong>Mo</strong>dell zur Erklärung <strong>der</strong> Selektivität in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Metall-<br />

Sauerstoff-Bindungsstärke wird von Mestl et al. gegeben.[Mes2002] Je kürzer die M-O-<br />

Bindung, desto basischer bzw. nukleophiler ist <strong>der</strong> Sauerstoff. Der nukleophile Sauerstoff<br />

ist aktiv für die C-H-Aktivierung, aber auch unselektiv. Eine lange und damit schwache<br />

Bindung erleichtert die Sauerstoffinsertion. Ein selektiver Katalysator muss differenzieren<br />

zwischen dem α-H-Atom des Aldehyds und dem vinylischen Wasserstoff.<br />

Gittersauerstoff aus dem Festkörper stellt demnach vor allem dann ein selektives<br />

Oxidationsmittel dar, wenn seine Bindung an den Katalysator stark genug ist, um den<br />

Sauerstoff in seiner Oxidationswirkung einzuschränken, aber auch schwach genug, um<br />

ein aktiviertes und an <strong>der</strong> Katalysatoroberfläche adsorbiertes Substrat zu oxidieren. Diese<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen werden am besten durch amphotere Oxide mit kovalentem<br />

Bindungscharakter, wie die des <strong>Mo</strong> o<strong>der</strong> V, verwirklicht. Die Metall-Sauerstoff-<br />

Bindungslänge liegt in <strong>Mo</strong>5O14 zwischen 173 und 177 pm, in <strong>Mo</strong>O3 variiert sie zwischen<br />

167 und 195 pm. <strong>Mo</strong>O3 führt den Autoren nach zur Totaloxidation aufgrund <strong>der</strong><br />

Kombination basischer, stark C-H-aktivieren<strong>der</strong> Metall-Sauerstoffgruppen und schwach<br />

gebundener, leicht auszubauen<strong>der</strong> Sauerstoffgruppen. (<strong>Mo</strong>VW)5O14 bringt die für die<br />

Selektivität entscheidende mittlere Bindungsstärke mit und erleichtert aufgrund seiner<br />

offenen Struktur die Sauerstoffdiffusion und den raschen Wechsel <strong>der</strong> Oxidationsstufe<br />

einzelner Zentren aufgrund <strong>der</strong> Reduktion o<strong>der</strong> Expansion ihrer Koordinationssphäre.[Mes2006]<br />

Die Sauerstoff-Bindungsstärke lässt sich weiter über Promotoren einstellen; Kupfer z. B.<br />

setzt sie herab.[And1993] Die Säure-Base-Eigenschaften des Katalysators können zudem<br />

über Wasserdampf im Feed verän<strong>der</strong>t werden. So beschleunigt die Oberflächenprotonierung<br />

die Wechselwirkung des Acrylats mit dem Proton und damit die Desorption

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