3 Katalytische Performance der Mo/V(/W)-Mischoxide - tuprints
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führt zu einer verstärkten Polarisierung <strong>der</strong> C-H-Bindung <strong>der</strong> Carbonylgruppe. Dies<br />
ermöglicht die zur Aktivierung des Substrats notwendige H-Abstraktion durch einen<br />
nukleophilen Sauerstoff an <strong>der</strong> Oberfläche unter Bildung einer Hydroxylgruppe, die von<br />
Krauss durch In-situ-DRIFT-Spektroskopie an pulverförmigen <strong>Mo</strong>/V-<strong>Mischoxide</strong>n<br />
bestätigt wurde.[Kra2000] Alternativ könnte auch eines <strong>der</strong> Lewis-aciden<br />
<strong>Mo</strong>lybdänkationen die C-H-Bindung aktivieren, was durch Elektronentransfer zur<br />
Ausbildung von Wasserstoff o<strong>der</strong> unter Verwendung des Festkörpersauerstoffs zu Wasser<br />
führen würde. Nach Andrushkevich entsteht das negative = CH − C = O<br />
Fragment, das unter Bildung des elektrophilen = CH − C = O die Oberfläche<br />
reduziert. Durch nukleophilen Angriff des Gittersauerstoffs bildet sich ein kovalent<br />
gebundener Komplex zwischen Festkörpersauerstoff und dem Kohlenstoffatom <strong>der</strong><br />
Carbonylgruppe (asymmetrischer Acrylatkomplex), <strong>der</strong> in einem schnell ablaufenden<br />
Folgeschritt in einen ionisch an V IV gebundenen, symmetrischen Acrylatkomplex<br />
überführt wird.[And1993, Kra2000] Die elektronische Umgebung des aktivierten<br />
Intermediats ist nun für die Wahl des weiteren Reaktionspfads entscheidend. So kann das<br />
gebildete Oberflächenacrylat einerseits durch Protonierung in die freie Säure überführt<br />
werden, an<strong>der</strong>erseits führt ein C-C-Bindungsbruch zu CO2 und einem aktivierten<br />
organischen Substratrest, <strong>der</strong> den Katalysezyklus erneut durchlaufen kann und so<br />
wahrscheinlich auch zum thermodynamisch favorisierten Produkt CO2 umgewandelt<br />
wird. Die zersetzungsfreie Desorption des Acrylats im geschwindigkeitsbestimmenden<br />
Schritt ist ferner nur möglich, wenn die Bindung an den Katalysator schwach genug ist.<br />
V IV hat amphotere Säure-Base-Eigenschaften für eine schwache Bindung solcher<br />
salzartigen Komponenten. V V bindet stärker und führt daher leicht zur Zersetzung und<br />
Totaloxidation des Substrats.[Pop2005]<br />
Die Reoxidation des Aktivzentrums erfolgt im letzten Schritt des Katalysezyklus. Ob im<br />
Sinne <strong>der</strong> Phasenkooperation Spillover-Sauerstoff [Cou1997] o<strong>der</strong> die Übertragung des<br />
Sauerstoffs durch den Bulk die aktive und selektive Spezies stellt, ist unklar. Sicher ist<br />
aber, dass nukleophiler Sauerstoff (O 2- ) zur Partialoxidation führt (Sauerstoffinsertion),<br />
während elektrophile Spezies (O, O - , O2 - ) totaloxidieren, da sie bevorzugt mit den π-<br />
Elektronen des Acroleins reagieren.<br />
CH 2<br />
CH 2<br />
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