3 Katalytische Performance der Mo/V(/W)-Mischoxide - tuprints
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58 Isotopenaustauschstudie zum Mechanismus <strong>der</strong> Acroleinoxidation<br />
Beson<strong>der</strong>s hervorzuheben ist hier eine Isotopenaustauschtechnik mit dem Akronym<br />
SSITKA (Steady State Isotopic Transient Kinetic Analysis), durch die sich<br />
Oberflächenkonzentrationen von Reaktionsintermediaten (cSI) und intrinsische<br />
Geschwindigkeitskonstanten von Elementarreaktionen (k) bestimmen lassen, ohne den<br />
Katalysezyklus dabei zu stören.[Bil1983, Hap1986]<br />
Dazu wird, nachdem die Stationarität des Reaktionssystems erreicht ist, ein Reaktant im<br />
Eduktstrom sprunghaft gegen sein isotopenmarkiertes Pendant ersetzt (Abb. 4-4). Als<br />
Antwort des Systems auf die so aufgeprägte Sprungfunktion wird <strong>der</strong> transiente Verlauf<br />
<strong>der</strong> Isotopenverteilung in den Edukten und Reaktionsprodukten zeitabhängig verfolgt. Bei<br />
gleichbleiben<strong>der</strong> Strömungsgeschwindigkeit, Temperatur und Druck verursacht auch die<br />
Substitution <strong>der</strong> markierten Spezies keine Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Reaktionsgeschwindigkeit,<br />
vorausgesetzt, dass beide Isotopomere identischen Reaktionspfaden folgen und kinetische<br />
Isotopeneffekte vernachlässigbar sind. Der stationäre Zustand bleibt somit erhalten.<br />
c<br />
A<br />
R<br />
*A<br />
Kat.<br />
R-A<br />
t 0 t<br />
t 0<br />
c<br />
A *A<br />
R<br />
R-*A<br />
Abb. 4-4: Prinzipskizze <strong>der</strong> SSITKA (für die Reaktion R + A → R-A). Am Reaktoreingang wird A<br />
gegen *A substituiert (links) und die Antwort am Reaktorausgang gemessen (rechts).<br />
Sowohl die Konzentration <strong>der</strong> Oberflächenintermediate als auch die Geschwindigkeitskonstante<br />
<strong>der</strong> Reaktionsschritte finden sich direkt im transienten Isotopenverlauf wie<strong>der</strong>,<br />
ohne dass Annahmen über die Anzahl und Uniformität von Oberflächenzentren sowie<br />
<strong>der</strong>en Interaktion getroffen werden müssen.[Hap1986] Die Anwesenheit solcher<br />
Intermediate lässt sich zwar auch mit spektroskopischen Methoden nachweisen, ihre<br />
Beteiligung am Mechanismus ist damit aber nicht garantiert. Über SSITKA werden<br />
ausschließlich Spezies erfasst, die auch auf dem Reaktionsweg zum Produkt liegen, nicht<br />
aber sogenannte Spectator-Spezies.<br />
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