3 Katalytische Performance der Mo/V(/W)-Mischoxide - tuprints
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Bei <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> zeitlichen Konzentrationsverläufe am Reaktorausgang zeigen<br />
sich Unterschiede in <strong>der</strong> Geschwindigkeit, mit <strong>der</strong> die isotopenmarkierten Produkte nach<br />
dem 16 O2 → 18 O2-Sprung ihre stationären Endwerte erreichen. Demnach besitzen die<br />
Intermediate zur Bildung <strong>der</strong> diversen Produkte verschiedene Verweilzeiten an <strong>der</strong><br />
Katalysatoroberfläche.<br />
Wie die äußerst kurzen – um den Gasphasen-Hold-up korrigierten – Relaxationszeiten des<br />
Sauerstoffs (τ (O2) ≈ 0 s) während <strong>der</strong> SSITKA zeigen, ist die Menge adsorbierten<br />
molekularen Sauerstoffs auf <strong>der</strong> Katalysatoroberfläche vernachlässigbar. Der Einbau von<br />
Gasphasensauerstoff in das Gitter erfolgt schnell. Die Desorption molekularen<br />
Sauerstoffs dagegen ist nicht nachweisbar, wie neben <strong>der</strong> kurzen Relaxationszeit auch das<br />
Ausbleiben gemischtmarkierten Sauerstoffs ( 16 O 18 O) am Reaktorausgang bestätigt.<br />
Acrolein und Acrylsäure unterliegen einem reversiblen Tausch des Carbonylsauerstoffs<br />
bzw. <strong>der</strong> Carboxylsauerstoffatome mit Festkörpersauerstoff, d. h. beide Komponenten<br />
unterliegen einem Adsorptions-Desorptions-Gleichgewicht. Hierbei handelt es sich um<br />
Chemisorptionen, da Bindungen gebrochen und neu gebildet werden. Die isotopenmarkierten<br />
Totaloxidationsprodukte C 18 O, C 16 18 O2 und C 18 18 O2 entstehen am Mischoxid<br />
dagegen nur in Gegenwart von Acrolein o<strong>der</strong> Acrylsäure, sie selbst tauschen nicht.<br />
Bei <strong>der</strong> Totaloxidation entsteht CO2 vermutlich bevorzugt aus <strong>der</strong> funktionellen Gruppe,<br />
also durch Decarboxylierung des gebildeten Oberflächenacrylats. CO dagegen wird<br />
vermehrt durch Oxidation des Kohlenstoffrests an <strong>der</strong> Katalysatoroberfläche gebildet.<br />
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Der höhere O-Anteil in CO im Vergleich zu CO2, <strong>der</strong> in den<br />
Isotopenaustauschexperimenten gefunden wurde, ist ein Indiz dafür, dass <strong>der</strong> unmarkierte<br />
Sauerstoff aus <strong>der</strong> funktionellen Gruppe des Acroleins nicht direkt an <strong>der</strong> CO-Bildung<br />
beteiligt ist. Auch das 2:1-Verhältnis von CO zu CO2, das sich vor allem bei höheren<br />
Temperaturen während <strong>der</strong> TP-Reaktionen zeigte, bestätigt diese These.<br />
Direkt nach dem Sauerstoffaustausch zeigen die Relaxationsgeschwindigkeiten in<br />
Abhängigkeit von <strong>der</strong> W-Dotierung einen Trend, <strong>der</strong> mit dem Verlauf <strong>der</strong> Selektivität zu<br />
Acrylsäure korreliert; kurze Relaxationszeiten bedeuten hohe Selektivitäten. Die<br />
Isotopenverteilung nach 10 min als Funktion <strong>der</strong> Katalysatorzusammensetzung ergibt für<br />
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