10.02.2013 Aufrufe

A.) Wirbelsäule - gleicher Teil Fragen 1-4 - Peter-weck.de

A.) Wirbelsäule - gleicher Teil Fragen 1-4 - Peter-weck.de

A.) Wirbelsäule - gleicher Teil Fragen 1-4 - Peter-weck.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bewegungstherapeut<br />

Bei Säuglingen füllt das Rückenmark <strong>de</strong>n Wirbelkanal noch bis zu <strong>de</strong>n unteren<br />

Len<strong>de</strong>nwirbeln aus, beim Kind reicht es bis zum 4. Len<strong>de</strong>nwirbel. Dies muss bei <strong>de</strong>r<br />

Entnahme von Nervenwasser berücksichtigt wer<strong>de</strong>n; man muss dann weiter unten in<br />

<strong>de</strong>n Wirbelkanal hineingehen, um das Rückenmark nicht zu gefähr<strong>de</strong>n.<br />

In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Lebensjahren verlagert sich das Rückenmark immer weiter nach<br />

oben, da es ja am Gehirn „befestigt“ ist, aber langsamer wächst als die <strong>Wirbelsäule</strong>.<br />

Diesen „Aufstieg“ <strong>de</strong>s Rückenmarks nennt man medizinisch Ascensus medullae<br />

spinalis.<br />

Ursprünglich während <strong>de</strong>r Embryonalentwicklung liegt ein Nervensegment <strong>de</strong>m<br />

zugehörigen Wirbel gegenüber. Die Spinalnerven sind daher gezwungen, durch die<br />

knöchernen Strukturen mitzuwachsen; <strong>de</strong>shalb müssen sie mit zunehmen<strong>de</strong>m Alter<br />

immer steiler herabziehen: ihr Verlauf im Wirbelkanal wird nach unten hin immer<br />

steiler und schräger.<br />

Beim Erwachsenen fällt daher die Höhe <strong>de</strong>s Rückenmarkssegments nur noch im<br />

oberen Halsmark ungefähr mit <strong>de</strong>r Austrittsstelle <strong>de</strong>s zugehörigen Nervenpaars<br />

zusammen. Die <strong>de</strong>n unteren <strong>Teil</strong>en <strong>de</strong>s Rückenmarks entspringen<strong>de</strong>n Spinalnerven<br />

wer<strong>de</strong>n durch das „Hochziehen“ <strong>de</strong>s Rückenmarks zur besagten Cauda equina, <strong>de</strong>n<br />

Pfer<strong>de</strong>schweif, zusammengedrückt. Dieser Entwicklungsprozess ist mit <strong>de</strong>m 12.<br />

Lebensjahr abgeschlossen.<br />

Betrachtet man einen Querschnitt <strong>de</strong>s Rückenmarks, so ist mit <strong>de</strong>m bloßen Auge (=<br />

makroskopisch) die innenliegen<strong>de</strong>, schmetterlingsförmige graue Substanz zu<br />

erkennen, die sich <strong>de</strong>utlich jeweils in ein vor<strong>de</strong>res und ein hinteres „Horn“ glie<strong>de</strong>rt.<br />

Von ihr kann man die sie umgeben<strong>de</strong>, faserhaltige weiße Substanz (Substantia<br />

alba) abgrenzen, die außen liegt. Die Ausprägung dieser Schmetterlingsfigur<br />

gestaltet sich je nach Lokalisation unterschiedlich. Sowohl auf Höhe <strong>de</strong>s Brust- als<br />

auch auf Höhe <strong>de</strong>s Len<strong>de</strong>nabschnitts <strong>de</strong>s Rückenmarks fin<strong>de</strong>t man in <strong>de</strong>r grauen<br />

Substanz auf je<strong>de</strong>r Seite außer <strong>de</strong>m Vor<strong>de</strong>r- und <strong>de</strong>m Hinterhorn noch ein zwischen<br />

bei<strong>de</strong>n gelegenes, kleines Seitenhorn.<br />

In <strong>de</strong>r Mitte verläuft <strong>de</strong>r Zentralkanal (canalis centralis), im Querschnitt nur als<br />

winziges Löchlein sichtbar; er ist mit Nervenwasser gefüllt und stellt <strong>de</strong>n inneren<br />

Liquorraum <strong>de</strong>s Rückenmarks dar.<br />

Bei <strong>de</strong>r Betrachtung eines Längsschnittes sieht man auch, dass das Rückenmark an<br />

diesen Stellen dicker ist als im übrigen Verlauf, da hier die Nervenwurzeln austreten,<br />

die die Arme und Beine versorgen müssen – es sind also hier mehr Nervenfasern<br />

und auch mehr Nervenzellkörper notwendig.<br />

Diese Verdickungen nennt man auch Intumeszenzen (Intumescentia cervicalis im<br />

Halsmark bzw. lumbosacralis im Len<strong>de</strong>nbereich).<br />

Das Vor<strong>de</strong>rhorn (Cornu anterius) <strong>de</strong>r grauen Rückenmarkssubstanz ist breit und<br />

enthält Nervenzellkörper, <strong>de</strong>ren Fortsätze (Axone) zur Muskulatur ziehen (sog.<br />

Motoneurone).<br />

Sie bil<strong>de</strong>n damit <strong>de</strong>n Ursprung <strong>de</strong>s vor<strong>de</strong>ren, motorischen (also <strong>de</strong>r Bewegung<br />

dienen<strong>de</strong>n) <strong>Teil</strong>s <strong>de</strong>r Spinalnervenwurzel, die seitlich aus <strong>de</strong>m Rückenmark<br />

herauszieht.<br />

Manfred Meyer Seite 128 von 146

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!