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Aspekte der morphologischen Analyse des Deutschen - Universität ...

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Kapitel 5: Eine merkmalsbasierte Beschreibung <strong>der</strong> Morphologie im <strong>Deutschen</strong><br />

Die Teilhierarchie unter MORPH ist folgen<strong>der</strong>maßen strukturiert:<br />

(3) morph :: MHEAD: mhead ∧ MFEAT: mfeat ∧ MSUBCAT: morph_subcat<br />

noun_mhead → mhead<br />

mhead :: LATINATE: boolean<br />

noun_mhead :: DECL_CLASS: decl_class<br />

morph_object_or_elist ↔ morph_object | elist<br />

mfeat ::<br />

COMPLEX: boolean ∧ % ist die Form komplex?<br />

COMPLETE: boolean ∧ % ist die Form flektionsmäßig vollständig ?<br />

UMLAUT: boolean ∧ % kann <strong>der</strong> Grundvokal umgelautet werden?<br />

DER: boolean ∧ % kann die Form für die Derivation verwendet werden?<br />

CMP: boolean ∧ % kann die Form für die Komposition verwendet werden?<br />

verb_mfeat → mfeat<br />

verb_mfeat ::<br />

SEP_VERB: boolean ∧ % handelt es sich um ein Partikelverb?<br />

V_PARTICLE: symbol % wenn ja, dann enthält dieses Merkmal den Partikel<br />

affix_subcat → morph_subcat<br />

affix_subcat :: NEEDS: morph_object_or_elist<br />

Wie oben bereits erwähnt, wird zwischen <strong>morphologischen</strong> Kopf- und Nicht-Kopfmerkmalen<br />

unterschieden. Merkmale wie DER und CMP dienen nach Eisenberg (1998) dazu, die verschiedenen<br />

Elemente eines <strong>morphologischen</strong> Paradigmas zu unterscheiden. Beispielsweise<br />

ist <strong>der</strong> Stamm sprung im Paradigma von spring- mit CMP:+ markiert, da diese Form die Kompositionsstammform<br />

ist. COMPLETE wird im Abschnitt über die Flexion näher erläutert.<br />

Der Typ morph_subcat mit seinem hier alleinigen Subtyp affix_subcat und dem damit verbundenen<br />

Merkmal NEEDS dient schließlich dazu, morphologische Kombinationsbeschränkungen<br />

zwischen freien und gebundenen Morphemen zu repräsentieren. Suffixe und Präfixe<br />

definieren unter NEEDS Anfor<strong>der</strong>ungen, die sie an das „subkategorisierte“ freie Morphem<br />

stellen. Gemeinsam mit dem im nächsten Abschnitt zur Derivation festgelegten <strong>morphologischen</strong><br />

Subkategorisierungsprinzip dient das Merkmal auch dazu, die Vererbung von Argumenten<br />

von <strong>der</strong> Basis an das Derivat zu ermöglichen.<br />

5.1.2 Semantik<br />

Die Hierarchie, die die Typen unter SEM in Abb. 5.2 strukturiert, ist ausschnittsweise in (4)<br />

wie<strong>der</strong>gegeben.<br />

(4) semantics ↔ nominal_semantics | verbal_semantics<br />

semantics :: CONTENT: content<br />

nominal_semantics :: REFARG: simple_or_dotted_type<br />

verbal_semantics :: EXTARG: simple_type<br />

content ↔ lexical_content | operator_content<br />

lexical_content :: EVENTSTR: eventstr<br />

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