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Aspekte der morphologischen Analyse des Deutschen - Universität ...

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Kapitel 5: Eine merkmalsbasierte Beschreibung <strong>der</strong> Morphologie im <strong>Deutschen</strong><br />

Sorte Merkmalsbestimmung unter SYN:HEAD<br />

Farbe in<br />

Abb. 5.3<br />

vform(0) verb ∧ CAT:v<br />

vform(1) verb ∧ CAT:v ∧ ((NUM:pl ∧TENSE:pres ) ∨ (TENSE:pres∧MOOD:subjI) ∨ >)<br />

vform(2) MORPH:MFEAT:COMPLETE: minus ∧<br />

CAT:v ∧ PERS:1 ∧ NUM:sg ∧ TENSE:pres ∧ MOOD: ind<br />

vform(3) MORPH:MFEAT:COMPLETE: minus ∧<br />

verb ∧ CAT:v ∧ PERS: (2 ∨ 3) ∧ NUM:sg ∧ TENSE:pres ∧ MOOD:ind<br />

vform(4) verb ∧ CAT:v ∧ TENSE:pret ∧ MOOD:ind<br />

vform(5) verb ∧ CAT:v ∧ TENSE:pret ∧ MOOD:subjII<br />

vform(6) verb_partII ∧ CAT:v<br />

vform(7) verb_imp ∧ CAT:v ∧ MOOD:imp<br />

/<br />

Tabelle 5.3: Klassifikation und Merkmalsspezifikation <strong>der</strong> verschiedenen Verbstammformen<br />

1<br />

sg 2<br />

3<br />

1<br />

pl 2<br />

3<br />

pres pret<br />

ind subjI ind subjII<br />

inf partI partII imp sg imp pl<br />

Abb. 5.20: Graphische Darstellung <strong>der</strong> Formenklassifikation<br />

Es zeigt sich jedoch ein generelles Problem, das sich veranschaulichen läßt am Beispiel von<br />

vform(3), die für die Formen im 2/3. Pers. Sing. Präs. Ind. verantwortlich ist und bei einigen<br />

unregelmäßigen Verben wie beispielsweise werfen mit einem eigenen Stamm verknüpft wird<br />

(wirf). Stämme dieser Art sind bereits mit allen Merkmalsausprägungen versehen, die für<br />

morphologische Objekte dieses Typs vorgesehen sind; im Sinne <strong>der</strong> Flexionsregel VI'’ sind<br />

sie daher maximal. Diese Maximalität ist notwendig, damit unzulässige Formen wie z.B.<br />

*wirfe (unzulässige Kombination <strong>des</strong> Stamms mit dem Affix -e, welches als 1. Pers. markiert<br />

ist) ausgeschlossen werden können. Nichts<strong>des</strong>toweniger können jedoch noch die Endungen -<br />

st bzw. -t zur Bildung vollständiger Verbformen (z.B. wirfst) hinzutreten.<br />

Unter <strong>der</strong> Prämisse, daß sowohl Merkmalsbestimmungen als auch Kombinationsbeschränkungen<br />

ohne Rückgriff auf arbiträre Klassenmerkmale beschrieben werden sollen, läßt sich<br />

das Problem auch aus einer allgemeineren Perspektive betrachten – einer Perspektive, die<br />

Bezug nimmt auf den mehrdimensionalen Charakter von Paradigmen. Der informelle Gedankengang<br />

zum Nachweis <strong>der</strong> Notwendigkeit willkürlicher Klassenmerkmale für die<br />

deutsche Verbmorphologie unter den genannten Voraussetzungen sieht folgen<strong>der</strong>maßen<br />

aus:<br />

161

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