Aspekte der morphologischen Analyse des Deutschen - Universität ...
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3.2.2 Derivation<br />
Kapitel 3: Wortsyntax und Wortsemantik <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong><br />
Dieser Abschnitt versucht, die Eigenschaften <strong>der</strong> wichtigsten Suffixe und Präfixe <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong><br />
einigermaßen detailliert wie<strong>der</strong>zugeben; dabei beschränke ich mich auf die produktiven<br />
Wortbildungstypen. Die Darstellung orientiert sind im wesentlichen an Toman (1987:<br />
Kap. 3), Eisenberg (1998) und Olsen (1986).<br />
3.2.2.1 Suffigierung<br />
Tabelle 3.6 gibt eine Übersicht über die Eigenschaften <strong>der</strong> wichtigsten Suffixe <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong><br />
und ihren Einfluß auf das Derivat. Einige <strong>der</strong> Suffixe, die später auch eine Rolle in <strong>der</strong><br />
<strong>morphologischen</strong> Grammatik von Kapitel 5 spielen, werden noch etwas detaillierter beleuchtet.<br />
Suffix Kat. Anfor<strong>der</strong>ungen morphosyntaktische semantische<br />
an die Basis<br />
Auswirkung<br />
Auswirkung<br />
-heit/ N Adjektive;<br />
Festlegung von Genus Abstrakta-Bildung,<br />
-keit/<br />
phonotaktische<br />
(feminin) und<br />
Resultat denotiert einen<br />
-igkeit Beschränkungen<br />
bestimmen, welches<br />
Allomorph gewählt wird<br />
Flexionsklasse<br />
Zustand<br />
-schaft N Nomen Bildung femininer Bildung von<br />
Nomen<br />
Personenkollektiva<br />
-ung N transitive Verben Festlegung von Genus Verbalabstraktion<br />
intransitive Verben mit (feminin) und<br />
Bildung von Nomina actionis<br />
o<strong>der</strong> ohne PP-Objekt Flexionsklasse<br />
(80%)<br />
Stammkomplexität Argumentvererbung Vorgang/Zustandsalternation<br />
irrelevant<br />
Bildung von Subjektivus bzw.<br />
nicht möglich: Verben<br />
mit Dativobjekten<br />
Objektivus<br />
-er N Verben Bildung maskuliner, Bildung von Nomina agenti,<br />
movierbarer Nomen Nomina instrumenti,<br />
Argumentvererbung Nomina acti<br />
-ismus N nicht-native Basis:<br />
Nomen, Adjektive<br />
(insbes. auf -al)<br />
Abstraktion<br />
-bar A transitive Verben Absorption bzw. Hinzufügung eines<br />
Rückstufung <strong>der</strong><br />
Subjektsthetarolle<br />
Potentialitätsaspekts<br />
-el V native Nomen, Verben regelmäßige Flexion Hinzufügung eines iterativen<br />
und Adjektive<br />
Aspekts<br />
-er V native Nomen, Verben regelmäßige Flexion Hinzufügung eines iterativen<br />
und Adjektive<br />
Aspekts<br />
-ier / V N, (V), A<br />
regelmäßige Flexion „etwas zu Bed(N) machen“<br />
-ifizier / überwiegend nicht-nativ, Deadjektivische Ableit- „etwas mit Bed(N) versehen“<br />
-izier<br />
auch komplex<br />
ungen sind transitiv „etwas Bed(A) machen“<br />
-ig V einfache Nomen und<br />
Adjektive<br />
regelmäßige Flexion<br />
-isier V Nomen und Adjektive transitive Verben mit<br />
regelmäßiger Flexion<br />
Affizierung, Effizierung<br />
-ist N Nomen Bildung maskuliner, Bildung von<br />
movierbarer Nomen Personenbezeichnungen<br />
Stereotyperschließung<br />
Tabelle 3.6: Einige native und nicht-native Suffixe <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> und ihre Eigenschaften<br />
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