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Aspekte der morphologischen Analyse des Deutschen - Universität ...

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Kapitel 1: Einführung<br />

1.2.4 Die objektorientierte Konzeption von Daelemans (1987)<br />

Eine Arbeit, die versucht, Techniken <strong>der</strong> Objektorientierung im Rahmen eines word-and-paradigm-Ansatzes<br />

für die morphologische <strong>Analyse</strong> nutzbar zu machen, ist die von Daelemans<br />

(1987).<br />

Daelemans Dissertation, die verschiedene Verfahren für unterschiedliche <strong>Aspekte</strong> <strong>der</strong><br />

Sprachverarbeitung (morphologische <strong>Analyse</strong> und Synthese, Silbentrennung, automatische<br />

Fehlerkorrektur etc.) beschreibt, befaßt sich in Kapitel 3 mit <strong>der</strong> Abbildung <strong>der</strong> holländischen<br />

Morphologie innerhalb eines objektorientierten Systems. Daelemans unterscheidet<br />

zwischen einem Programm-Modul <strong>der</strong> <strong>morphologischen</strong> Synthese und einem solchen <strong>der</strong><br />

<strong>morphologischen</strong> <strong>Analyse</strong>; beide Module sind unabhängig voneinan<strong>der</strong>, können jedoch zusammen<br />

eingesetzt werden.<br />

Im Mittelpunkt <strong>des</strong> von Daelemans vorgestellten Modells <strong>der</strong> <strong>morphologischen</strong> Synthese<br />

steht die Abbildung <strong>des</strong> Flexionsverhaltens <strong>der</strong> regelmäßigen und unregelmäßigen holländischen<br />

Verben. Sein Synthesemodell ist in Abb. 1.6 wie<strong>der</strong>gegeben.<br />

AFFIXES STEMS<br />

MORPHOLOGICAL RULES<br />

WORD FORMS<br />

SPELLING RULES PHONOLOGICAL RULES<br />

SPELLING PRONUNCIATION<br />

Abb. 1.6: Daelemans Modell <strong>der</strong> <strong>morphologischen</strong> Synthese (1987:53)<br />

Morphologische Regeln erzeugen aus Wortstämmen und Flexionsaffixen zugrundeliegende<br />

lexikalische Repräsentationen 11 konkreter Wortformen, die dann mittels zweier Filter in eine<br />

geschriebene bzw. phonetische Form überführt werden können. Diese Filter enthalten Regeln<br />

ähnlich den phonologischen <strong>des</strong> Koskenniemischen Two-Level-Modells, die orthographische<br />

bzw. phonetische Modifikationen an den beteiligten Morphemen vornehmen.<br />

Um das unterschiedliche Verhalten <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Verbkonjugation beteiligten Morpheme zu<br />

beschreiben, bedient sich Daelemans einer Vererbungshierarchie, die in Abb. 1.7 wie<strong>der</strong>gegeben<br />

ist.<br />

11 Lexikalische Repräsentationen können wie bei Koskenniemi (1984) neben den eigentlichen Morphemen<br />

auch Symbole zur Markierung von Morphemgrenzen und sog. Archiphoneme enthalten<br />

(Archiphoneme sind in <strong>der</strong> generativen Phonologie abstrakte Phoneme, die je nach lautlichen Kontext<br />

unterschiedlich realisiert werden können).<br />

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