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Aspekte der morphologischen Analyse des Deutschen - Universität ...

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Kapitel 2: Merkmalsstrukturen<br />

Beispiel 2.12:<br />

Gegeben seien die folgenden Sortendefinitionen s(F:a) ← G:b und <strong>der</strong> auszuwertende Merkmalsterm<br />

H:X ∧ s(X). Die Typisierung <strong>der</strong> Sorte s sei hier vernachlässigt.<br />

Ausgewertet wird: Eval(s(X), s(F:a) ← G:b , ... )<br />

Variablenbindung für X: σ X = F:a<br />

Ergebnis von Eval: G:b ∧ X ≈ F:a, d.h. <strong>der</strong> Gesamtterm ist: H:X ∧ G:b ∧ X ≈ F:a<br />

Dies kann mit 4c) vereinfacht werden zu: H:(X ∧ F:a) ∧ G:b<br />

Man sieht daran, daß X ≈ φ nicht äquivalent zu X ∧ φ ist. Wäre dies <strong>der</strong> Fall, dann wäre das<br />

Ergebnis in Beispiel 2.12 gleich H:X ∧ G:b ∧ X ∧ F:a, ein zyklischer Term.<br />

Anstelle eines formalen Beweises, <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um außerhalb <strong>des</strong> Rahmens einer solchen<br />

Übersicht liegt, sollen nochmals die vier Basisfälle beim Sortenaufruf charakterisiert weren5<br />

d :<br />

SortenSorten- Resultat von<br />

Kommentar<br />

definitionaufruf Eval<br />

1. s(a) ← ψ s(a) ψ Die formalen Parameter und <strong>der</strong> Aufruf <strong>der</strong><br />

Sorte enthalten keine Variablen<br />

⇒ <strong>der</strong> Aufruf wird literal durch den<br />

Sortenrumpf ersetzt<br />

2. s(a) ← ψ s(X) ψ ∧ X ≈ a Die formalen Parameter enthalten keine<br />

Variablen, an<strong>der</strong>s als <strong>der</strong> Aufruf <strong>der</strong> Sorte.<br />

⇒ <strong>der</strong> Aufruf wird literal durch den Sortenrumpf<br />

ersetzt, hinzu tritt aber noch eine Aufzeichnung<br />

<strong>der</strong> Bindung von X, da X außerhalb<br />

<strong>des</strong> Sortenaufrufs auftreten kann.<br />

3. s(X) ← ψ[X] s(a) ψ[X/a] Eine Variable X aus einem formalen<br />

bzw. Parameter kommt im Rumpf <strong>der</strong><br />

ψ[X/X ∧ a] Sortendefinition ein- o<strong>der</strong> mehrfach vor. Der<br />

aktuelle Parameter enthält keine Variable.<br />

⇒ Je nachdem ob X in ψ einfach o<strong>der</strong> mehrfach<br />

vorkommt, wird es durch a bzw. X ∧ a<br />

ersetzt.<br />

4. s(X) ← ψ[X] s(Y) ψ[X/Y] ∧ Y ≈ X Variablen kommen sowohl in den formalen<br />

bzw. als auch aktuellen Parametern vor.<br />

ψ[X/X∧Y] ∧ Y≈X ⇒ Je nachdem ob X in ψ einfach o<strong>der</strong> mehrfach<br />

vorkommt, wird es durch Y bzw.<br />

X ∧ Y ersetzt.<br />

Tabelle 2.1: Basisfälle bei <strong>der</strong> Verwendung einer Sorte<br />

5 ψ[X] bedeutet, daß X in ψ vorkommt.<br />

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