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Aspekte der morphologischen Analyse des Deutschen - Universität ...

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Kapitel 2: Merkmalsstrukturen<br />

Die Menge <strong>der</strong> Typen Type wird zuvor festgelegt und ergibt sich aus einer Klassifikation <strong>der</strong><br />

Objekte <strong>des</strong> Beschreibungsbereichs. Die dabei verwendeten Methoden sind Gegenstand <strong>des</strong><br />

nächsten Abschnitts.<br />

2.2 Typsysteme<br />

Entscheidend ist, daß die einzelnen Typen aus Type nicht beziehungslos nebeneinan<strong>der</strong> existieren,<br />

son<strong>der</strong>n – ähnlich wie bei den objektorientierten Programmiersprachen – in sog.<br />

Vererbungshierarchien organisiert sind.<br />

Abb. 2.3 zeigt eine solche Hierarchie, wie sie im Modell zur Beschreibung <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Typen von <strong>morphologischen</strong> Formativen verwendet wird (vgl. Kapitel 5).<br />

unknown_stem<br />

simple_stem complex_stem<br />

simple_or_complex_stem<br />

linking_morph pre_syntactic_atom affix<br />

morph_object syntactic_atom<br />

morph_or_syn_object<br />

top<br />

infl_affix <strong>der</strong>ivative<br />

suffix<br />

prefix<br />

Abb. 2.3: Ausschnitt aus einer Vererbungshierarchie zur Beschreibung <strong>der</strong> deutschen Morphologie<br />

Demnach weist beispielsweise <strong>der</strong> Typ affix die Subtypen suffix und prefix auf.<br />

Durch Kanten mittelbar o<strong>der</strong> unmittelbar verbundene Typen stehen – je nach Sichtweise – in<br />

einer Super- bzw. Subtypbeziehung zueinan<strong>der</strong>. Ein allgemeinster Typ, üblicherweise Top<br />

(>) genannt, wird eingeführt, um einen Typ zu schaffen, <strong>der</strong> zu allen Typen <strong>des</strong> zu beschreibenden<br />

Bereichs in einer Supertypbeziehung steht; diese Beziehung wird auch als Subsumption<br />

bezeichnet. Hiernach subsumiert ein Typ A einen Typ B (symbolisch A v B), wenn A<br />

allgemeiner ist als B (also A ein Supertyp von B ist) bzw. B von A erbt. Top subsumiert demnach<br />

alle an<strong>der</strong>en Typen aus Type.<br />

Die Subsumptionsbeziehung bildet eine partielle Ordnung über Type und ist daher :<br />

1. reflexiv: ∀t: t v t<br />

2. antisymmetrisch: ∀s,t: s v t ∧ t v s → t = s<br />

3. transitiv: ∀s,t,u: s v t ∧ t v u → s v u<br />

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