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National Experiences - British Commission for Military History

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34 ai r p o w e r in 20 t H Ce n t u ry do C t r i n e s a n d em p l o y m e n t - nat i o n a l ex p e r i e n C e s<br />

immer neue Lösungsansätze, die jedoch gerade während des Kalten Krieges innerhalb<br />

und außerhalb Österreichs sehr unterschiedlich wahrgenommen, jedoch kaum<br />

umgesetzt wurden. 3 Letztlich prägte aber genau diese Entwicklung in diesem Zeitabschnitt,<br />

in dem eine Bedrohung für die Bevölkerung sehr unmittelbar spür- und<br />

damit wahrnehmbar war, das Bild des Luftraumes, dessen Einordnung sowie die<br />

Entwicklung der Österreichischen Luftstreitkräfte ab 1955 äußerst nachhaltig und<br />

machte sie zu dem was sie noch heute sind. Das Verständnis für die heutige Situation<br />

ist so nur durch den Blick zurück in die Zeit des Kalten Krieges ergründbar, die den<br />

Ausgangspunkt für die nachgeordneten Entwicklungen bildet.<br />

Im vorliegenden Artikel soll daher schwerpunktmäßig auf die Ära des Kalten<br />

Krieges eingegangen werden. Die dargestellte Zeitspanne reicht dabei von 1955 und<br />

der „Wiedergeburt eines unabhängigen Österreichs“ mit dem Abschluss des Staatsvertrages<br />

bis in das Jahr 1990. Es wird dabei untersucht, wie sich die Wahrnehmung<br />

des österreichischen Luftraumes über einzelne Zäsuren hinweg veränderte und welche<br />

Auswirkungen diese auf die Entwicklung der Österreichischen Luftstreitkräfte<br />

hatten. Die entscheidende Fragen, die hier aufgeworfen werden, sind: was prägte die<br />

Luftstreitkräfte und was <strong>for</strong>mte sie strukturell aus? Welchen Zäsuren war der Luftraum<br />

unterworfen, die einen spezifischen „Austrian way“ erzeugten?<br />

Um diese Fragestellungen beantworten zu können, wurde der vorliegende Artikel<br />

in drei Bereiche unterteilt. Im ersten Teil werden strukturelle Gliederungen und operative<br />

Aufgabenstellungen in den Fokus genommen, um dadurch einerseits die Basis<br />

darzustellen und andererseits auch Zäsuren in der Entwicklung herauszuschälen.<br />

An letzterem ausrichtend, erfolgt im zweiten Kapitel die Analyse der Einsätze der<br />

Luftstreitkräfte im genannten Untersuchungszeitraum. Es werden dabei kurzfristige,<br />

aber in der Öffentlichkeit besonders stark wahrgenommene Elemente beleuchtet und<br />

hinsichtlich ihrer Wirkung untersucht. Im letzten Kapitel erfolgt schließlich die Betrachtung<br />

langfristiger Aspekte, die Einfluss auf die Entwicklung der Luftstreitkräfte<br />

hatten, wie das Beispiel der Ausrüstung und der daraus resultierenden Rüstungsdiskussionen<br />

aufzeigen wird. Es wird dabei auf die Diskrepanz zwischen politisch/<br />

militärischer Willensbildung einerseits und einer konkreten Umsetzung andererseits<br />

eingegangen und schließlich die entsprechende Wahrnehmung in der Öffentlichkeit<br />

thematisiert.<br />

1. Die strukturelle Entwicklung der Luftstreitkräfte<br />

Als am 15. Mai 1955 der Staatsvertrag unterzeichnet wurde, war der Weg zur<br />

Aufstellung eines Österreichischen Bundesheeres in der Zweiten Republik geebnet,<br />

dem mit der Fixierung der Neutralität als Bundesverfassungsgesetz am 26. Okto-<br />

3 Vgl. u.a. Róbert Széles, Die strategischen Überlegungen des Warschauer Paktes für Mitteleuropa<br />

in den 70er Jahren und die Rolle der Neutralen, in: Manfried Rauchensteiner/Wolfgang Etschmann/<br />

Josef Rausch (Hrsg.), Tausend Nadelstiche. Das österreichische Bundesheer in der Re<strong>for</strong>mzeit<br />

1970–1978, Wien 1994, S. 25ff.

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