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Bericht Terrestrische Vegetation

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FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITSERKLÄRUNG<br />

FACHBEITRAG PFLANZEN - TERRESTRISCHE VEGETATION<br />

3.14.2.2 Therophytenreiche synanthrope Gesellschaften (Stellarietea mediae)<br />

Die Klasse ist floristisch geprägt von einjährigen Arten gestörter, zumeist lockerer Böden, wie<br />

sie am zahlreichsten in Äckern oder auf Ruderalstandorten vorkommen. Es handelt sich<br />

durchwegs um Arten mit guten Kolonisationseigenschaften. Die Verhältnisse auf den Donauschottern<br />

kommen manchen dieser Arten insofern entgegen, als sie dynamisch und daher<br />

naturbedingt oft gestört sind.<br />

3.14.2.2.1 Unkrautgesellschaften der Winter- und Sommerfruchtkulturen auf basenarmen<br />

Böden (Chenopodietalia albi)<br />

Im Aufnahmematerial sind Gesellschaften dieser Ordnung nicht ausgebildet, allerdings besitzen<br />

eine Reihe, der auf den Schotterbänken vorkommenden Arten heute ihren Schwerpunkt<br />

in diesen Ackergesellschaften, auch wenn sie möglicherweise ihre Primärstandorte an den<br />

Uferbänken in Bidentea-Gesellschaften hatten.<br />

Finger- und Borstenhirsegesellschaften (Panico-Setarion)<br />

In dieser Ordnung werden vor allem Gesellschaften der Hackfruchtäcker zusammengefasst,<br />

die oft von herbizidresistenten C-4 Gräsern aufgebaut werden, von denen einige auch auf<br />

den Schotterbänken vorkommen. Der gesamte Verband vermittelt floristisch zu dem den<br />

Chenopodietalia benachbarten Verband der Hirsen- und Fuchsschwanz-reichen Gesellschaften<br />

(Eragrostietalia), von dessen Kennarten, zum Zweck der Vereinfachung, einige (etwa der<br />

Portulak). als diesen Verband charakterisierend behandelt wurden.<br />

3.14.2.3 Ruderale Beifuß- und Distelgesellschaften (Artemisietea vulgaris)<br />

Auf den höher aufgeschotterten Flächen, die weiter von der Mittelwasserlinie entfernt sind,<br />

treten verstärkt Arten der Beifuß- und Distelgesellschaften zu den typischen Schotterbesiedlern<br />

hinzu. Die Standorte sind bedeutend trockener, aber stickstoffreich. Die typischen Distelgesellschaften<br />

werden vor allem von zweijährigen Arten aufgebaut. Aufgrund der geographischen<br />

Lage des Untersuchungsgebietes treten verstärkt thermophilere Arten der Karotten-Steinklee-Ruderalfluren<br />

(Dauco-Melilotion) auf.<br />

3.14.2.3.1 Xerotherme zweijährige Ruderalgesellschaften (Onopordetalia acanthii)<br />

Im Untersuchungsgebiet kommen die Arten, die den Onopordetalia zuzuordnen sind, und<br />

diejenigen, die den später besprochenen Nitrophilen Staudenfluren (Lamio albi-<br />

Chenopodietalia boni-henrici) angehören, oft gemeinsam vor. Die xerothermen Elemente<br />

wandern also unter den warmen und trockenen Klimabedingungen in die nitrophilen Staudenfluren<br />

ein und erschweren eine Trennung auf syntaxonomischer Ebene.<br />

Karotten-Steinklee-Ruderalfluren (Dauco-Melilotion)<br />

Vor allem die bei größeren Überschwemmungen hoch aufgeworfenen Schotterbänke in der<br />

Regelsbrunner Au zeichnen sich durch hohe Deckungswerte von Königskerzen (Verbascum<br />

phlomoides) und das Vorkommen weiterer relativ wärmebedürftiger, mäßig bis schwach<br />

nitrophiler Arten aus, die als Fragmente einer Gesellschaft der Karotten-Steinklee-<br />

Ruderalfluren anzusehen sind. Diese Gesellschaften werden vornehmlich aus zweijährigen<br />

Arten aufgebaut, die an ökologisch skelettreiche, gut drainierte Böden mit starker direkter<br />

Sonnenbestrahlung angepasst sind (MUCINA 1993), wie sie für Schotterstandorte gegeben<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: AVL<br />

Februar 2006 Seite 117

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