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Bericht Terrestrische Vegetation

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FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITSERKLÄRUNG<br />

FACHBEITRAG PFLANZEN - TERRESTRISCHE VEGETATION<br />

me (Ulmus minor) und Winterlinde (Tilia cordata) zusammen. In der Strauchschicht fallen<br />

besonders Hasel (Corylus avellana) und Kornelkirsche (Cornus mas) auf. Die Krautschicht<br />

ist artenreich ausgebildet und reich an Geophyten, wie Maiglöckchen (Convallaria majalis),<br />

Knollen-Beinwell (Symphytum tuberosum), Auen-Weißwurz (Polygonatum latifolium), Gelbes<br />

Windröschen (Anemone ranunculoides), Bärlauch (Allium ursinum) und Schneeglöckchen<br />

(Galanthus nivalis). Das Querco-Ulmetum gewinnt nach Osten zu an Bedeutung und übertrifft<br />

dort schließlich in der Flächenausdehnung das Fraxino-Populetum, das im westlichen<br />

Teil des Untersuchungsgebietes dominiert. Im östlichsten Teil der Donauauen zeigen sich<br />

deutliche Anklänge an den Pannonischen Quirleschen-Ulmen-Eichenwald (Fraxino pannonici-Ulmetum)<br />

ohne dass die Gesellschaft in reiner Form ausgewiesen werden könnte. Aktuell<br />

verzeichnen die Standorte des Querco-Ulmetum im Untersuchungsgebiet eine starke Zunahme<br />

der Silberpappel (Populus alba) und des Feldahorn (Acer campestre). Diese beiden<br />

lichtliebenden Vorholzarten profitieren vom weitgehenden Ausfall von Feld- und Flatterulme<br />

(Ulmus minor, U. laevis) infolge eines als „Ulmensterben“ bezeichneten Pilzbefalles sowie<br />

durch die Schwächung der Stieleiche (Quercus robur) durch die Riemenmistel (Loranthus<br />

europaeus). Forstlich ist die Esche (Fraxinus excelsior) stellenweise deutlich gefördert. Die<br />

Standorte werden nur sehr unregelmäßig überschwemmt. Für die Erhaltung der Gesellschaft<br />

ist eine Überschwemmung allerdings notwendig (MORAVEC etal. 1982). Bei den bestockten<br />

Böden handelt es sich um braune Auböden mit ausgeprägter Bodenreife. Durch die Schluffablagerung<br />

während der seltenen Überschwemmungsphasen sind die Böden relativ bindig.<br />

• Standörtliche Varianten<br />

Aufgrund ihrer Hydrologie lassen sich mehrere ökologische Standortsvarianten unterscheiden.<br />

o Feuchte Harte Au<br />

Die Feuchte Harte Au findet sich zumeist in Mulden und abflusslosen Beckenlagen und ist<br />

aus der Feuchten Pappelau entstanden. Sie ist durch die Beimischung von Schwarzerle (Alnus<br />

glutinosa) und Traubenkirsche (Prunus padus) gekennzeichnet. Die Standorte werden<br />

zwar selten überschwemmt, das Wasser bleibt aber aufgrund des fehlenden Abflusses länger<br />

stehen. Als Böden finden sich tiefgründige Aulehme mit gut ausgebildeter Struktur, Rostflecken<br />

steigen oft bis zum Humushorizont auf.<br />

o Frische Harte Au<br />

Die Standorte der Frischen Harten Au liegen höher als die der Feuchten Harten Au auf größeren<br />

Pultebenen, die aufgrund des bindigeren Bodens eine gute Wasserhaltekapazität besitzen,<br />

aber nur alle 2-5 Jahre überschwemmt werden. Die Bäume besitzen das gesamte<br />

Jahr über Grundwasseranschluß. Als Böden finden sich Braune Auböden mit gut ausgebildeter<br />

Auenlehmdecke. In der Frischen Harten Au liegt das ökologische Optimum der Esche.<br />

Interessant ist das häufige Auftreten der Walnuß (Juglans regia), die eine Tendenz der Verdrängung<br />

der Traubenkirsche (Prunus padus) zeigt. Unter den Sträuchern ist die Hasel (Corylus<br />

avellana) ein häufiger Begleiter.<br />

o Trockene Harte Au<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: AVL<br />

Februar 2006 Seite 60

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