Bericht Terrestrische Vegetation
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FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITSERKLÄRUNG<br />
FACHBEITRAG PFLANZEN - TERRESTRISCHE VEGETATION<br />
zu 2 m Wassertiefe noch geschlossene Bestände ausbilden. Bestände, in denen die Ufersegge<br />
(Carex riparia) eine bedeutende Rolle spielt, finden sich vor allem in kleineren Flutrinnen<br />
und beschatteten Flachsenken der offenen Au. Auf höhergelegenen, trockeneren<br />
Standorten (vornehmlich im Bereich der abgedämmten Au) tritt das Rohrglanzgras (Phalaris<br />
arundinacea) in die Schilfbestände ein. Zahlreiche Ausbildungen des Phragmitetum vulgaris<br />
stellen anthropogen bedingte Ersatzgesellschaften von Auwäldern der unteren Stufe dar.<br />
MARGL (1987) weist darauf hin, dass vor der Donauregulierung Schilfröhrichte in den Donau-<br />
Auen sicherlich sehr selten waren, da die Gesellschaft ursprünglich an verlandende Stillgewässer<br />
gebunden war.<br />
• DOGAN-BACHER et al. (1999): Schilfröhricht<br />
• MARGL (1972): Röhrichtzone<br />
• Verbreitung: Im gesamten Untersuchungsgebiet verbreitet, nach Osten zu allerdings<br />
etwas abnehmend mit größeren Flächen am Narrischen Arm bei Eckartsau. Die größten<br />
zusammenhängenden Flächen finden sich in der Unteren Lobau. Die Gesamtfläche<br />
von Schilfröhrichten im Nationalparkgebiet beläuft sich auf etwa 100 ha.<br />
• Gefährdung: In der Roten Liste Gefährdeter Biotoptypen noch nicht bearbeitet, wahrscheinlich<br />
keine Gefährdung.<br />
• Sensibilität gegenüber wasserbaulichen Maßnahmen: aufgrund der besonderen Abhängigkeit<br />
von der hydrologischen Situation hoch<br />
3.12.5.1.2 Seebinsen-Röhricht (Scirpetum lacustris)<br />
Das Seebinsen-Röhricht dringt am weitesten in die Gewässer vor und bildet vor allem in eher<br />
mesotrophen Stillgewässern weit vorgezogenen Pioniertrupps. Mit weniger als 3 ha besitzt<br />
es im Untersuchungsgebiet eine relativ geringe Ausdehnung. Vor allem schottrige Standorte<br />
mit geringer Feinsubstratauflage im Bereich des mineralischen Flussbetts werden von der<br />
Seebinse (Schoenoplectus lacustris) bevorzugt besiedelt. Die Bestände befinden sich durchschnittlich<br />
40-80 cm unterhalb der Mittelwasserlinie (ROTTER 1999). Die dominierende und<br />
bezeichnende Seebinse besitzt im Gegensatz zum Schilf grüne Stängel und kann bei nicht<br />
zu trüben Gewässerbedingungen auch unter Wasser assimilieren. WEISNER & al. (1993) weisen<br />
darauf hin, dass sich die Seebinse im Gegensatz zum Schilf auch unter überfluteten Bedingungen<br />
erfolgreich aus Samen vermehrt. Insgesamt zeigt die Seebinse eine Bindung an<br />
windgeschützte Bereiche, da die wenig knickfesten, markreichen Stängel durch Wind- und<br />
Wellenschlag leicht gebrochen werden (vgl. ELLENEBRG 1996). Öfters ist das Scirpetum lacustris<br />
dem weiter unten besprochenen Typhetum angustifoliae vorgelagert und mit diesem<br />
durch Übergangsröhrichte verbunden.<br />
• DOGAN-BACHER et al. (1999): Teichbinsen-Röhricht<br />
• MARGL (1972): Röhrichtzone<br />
• Verbreitung: Nach der Typenkartierung von DOGAN-BACHER et al. (1999) wurden etwa<br />
2,8 ha im Bereich des Kühwörther Wassers ausgewiesen.<br />
• Gefährdung: In der Roten Liste Gefährdeter Biotoptypen noch nicht bearbeitet<br />
• Sensibilität gegenüber wasserbaulichen Maßnahmen: aufgrund der besonderen Abhängigkeit<br />
von der hydrologischen Situation hoch<br />
3.12.5.1.3 Röhricht des Schmalblättrigen Rohrkolbens (Typhetum angustifoliae)<br />
Der Schmalblättrige Rohrkolben (Typha angustifolia) zeigt ökologisch viele Ähnlichkeiten zur<br />
Seebinse (Schoenoplectus lacustris) und besiedelt im Grunde vergleichbare Standorte. Er<br />
benötigt im Gegensatz zur Seebinse zu seinem Gedeihen allerdings eine gewisse Feinsubstratauflage<br />
von mindestens 15 cm (ROTTER 1999). Im Durchschnitt besiedelt die Gesell-<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: AVL<br />
Februar 2006 Seite 65