Bericht Terrestrische Vegetation
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FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITSERKLÄRUNG<br />
FACHBEITRAG PFLANZEN - TERRESTRISCHE VEGETATION<br />
3.11 ABHÄNGIGKEIT DER TERRESTRISCHEN VEGETATI-<br />
ON VOM FLURABSTAND<br />
Auwälder sind im Unterschied zu Waldgesellschaften flussferner Standorte auf Hochwässer<br />
und starke Schwankungen des Grundwassers angewiesen und hervorragend daran angepaßt.<br />
Die Nähe bzw. Ferne zum Grundwasserhorizont sowie die vom Gewässer bei Hochwässern<br />
ausgehenden dynamischen Prozesse bestimmen die Abfolge der Auwaldgesellschaften.<br />
Bedeutend für diese Standorte sind die jahreszeitlichen Schwankungen des<br />
Grundwasserspiegels. Diese können nur durch einen „naturnahen“, dem Leitsatz der ungestörten<br />
Dynamik unterworfenen, Flußlauf garantiert werden. Daraus ist abzuleiten, dass beispielsweise<br />
eine Staustufe als vermeintliche Lösung für die Eintiefungsproblematik in jedem<br />
Fall abzulehnen ist.<br />
Um beurteilen zu können, wie weit einzelne Auwaldgesellschaften vom Grundwasserstand<br />
abhängig sind, ist es erforderlich, ausreichend genaue Informationen über deren Anordnung<br />
bezogen auf das Grundwasser zur Verfügung zu haben. Obwohl es eine Vielzahl von vegetationsökologischen<br />
und standortskundlichen (forstlichen) Untersuchungen über die Donauauen<br />
gibt, war für den Bereich östlich von Wien kein ausreichend genaues Datenmaterial<br />
über die „Höhenlage“ der Auwaldgesellschaften bezogen auf das Grundwasser vorhanden.<br />
Daher wurde von der Fachgruppe <strong>Terrestrische</strong> Ökologie eine synthetische Karte der <strong>Vegetation</strong><br />
auf Basis des dreidimensionalen Geländemodells modelliert und stichprobenartig überprüft.<br />
Alle Freilanderhebungen der Arbeitsgruppe wurden in Bezug zu analysierten Daten<br />
aus dem hochauflösenden Höhenmodell gesetzt. Für die einzelnen Baumarten wurden die<br />
„ökologischen Ansprüche“ bezogen auf die Geländehöhe bestimmt, d.h. es wurde die Höhenamplitude<br />
in cm über Mittelwasser für die einzelnen Baumarten bestimmt. Aus dem Wissen<br />
um die Verteilung der einzelnen Baumarten in der Höhenerstreckung im Aubereich östlich<br />
von Wien konnte auch für die einzelnen <strong>Vegetation</strong>stypen, die durch die entsprechenden<br />
typischen Bäume jeweils aufgebaut werden, eine Höhenamplitude eruiert werden. Durch<br />
eine vegetationsökologische bzw. systematische Analyse der durchgeführten <strong>Vegetation</strong>saufnahmen<br />
wurden <strong>Vegetation</strong>stypen bestimmt. So konnte neben der Erstellung der „ökologischen<br />
Ansprüche“ für jede Baumart indirekt (über die einzelnen Arten der <strong>Vegetation</strong>saufnahme)<br />
und direkt (Verschneidung des Mittelpunktes der Aufnahmefläche mit dem Höhenmodell)<br />
auch der „ökologische Anspruch“ für <strong>Vegetation</strong>stypen in ihrer Gesamtheit bestimmt<br />
werden.<br />
Da nur die Geländehöhe als Faktor für die Parametrisierung des Modells unter dem Gesichtspunkt<br />
der hohen Komplexität der Auenvegetation zu wenig ist, wurde auch noch die<br />
Karte der dynamischen bzw. stabilen Au (JELEM, MADER, MARGL, 1965 bis 1988) für die<br />
Parametrisierung des Modells herangezogen.<br />
Um eine Bewertung der Auswirkungen der einzelnen Varianten durchführen zu können, die<br />
auch jene Standorte des Auwaldes abdeckt, die forstlich überprägt wurden (z.B. die großflächigen<br />
Hybridpappelforste), wurde eine Karte der potenziellen <strong>Vegetation</strong> modelliert. Durch<br />
Stichproben im Freiland (<strong>Vegetation</strong>saufnahmen, Messung der Hochwassermarken) wurde<br />
diese Arbeitsgrundlage verfeinert und verifiziert. Der hier dargestellte Ausschnitt enthält einige<br />
der Geländeaufnahmepunkte und -transekte. Im Hintergrund ist das Relief des 3D-<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: AVL<br />
Februar 2006 Seite 44