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Bericht Terrestrische Vegetation

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FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITSERKLÄRUNG<br />

FACHBEITRAG PFLANZEN - TERRESTRISCHE VEGETATION<br />

3.12.13 GEDÜNGTE FRISCHWIESEN (ARRHENATHERETALIA)<br />

3.12.13.1 Fuchsschwanz-Frischwiese (Ranunculo repentis-Alopecuretum<br />

pratensis)<br />

Die Fuchschwanz-Frischwiesen umfassen kurzzeitig überflutete Wiesen entlang größerer<br />

Flüsse, die durch Überschwemmungen eutrophiert sind und von Fuchsschwanz (Alopecurus<br />

pratensis) dominiert werden (ELLMAUER & MUCINA 1993). Der Glatthafer (Arrhenatherum<br />

elatius) nimmt teilweise nur geringe Deckungswerte ein. Eindeutige Beziehungen bestehen<br />

zur Silgen-Auwiese. Auch die staudenreichen Glatthaferwiesen, die von WIEDERMANN et al.<br />

(2000) aus der Unteren Lobau angegeben werden, sind wohl hier einzuordnen. Dieser Wiesentyp<br />

wird nach großen Hochwässern, durch Sedimentablagerungen regelrecht planiert und<br />

zeichnet sich auch durch ein gehäuftes Auftreten von Störungszeigern aus. Auffällig sind<br />

hohe Deckungswerte von Schmetterlingsblütlern wie etwa die stellenweise dominierende<br />

Rauhaarige Wicke (Vicia hirsuta). Auch Glatthaferwiesen mit stark vertretenem Graben-<br />

Rispengras (Poa trivialis) in nährstoffreichen, gut wasserversorgten, manchmal auch wechselfeuchten<br />

Geländemulden mit Vergleyungsspuren können in diese Gesellschaft gestellt<br />

werden. In sehr feuchten Wiesen kann Poa trivialis auch die Dominanz übernehmen. Solche<br />

Poa trivialis-reiche Bestände können auch zu beschatteten Wiesensäumen überleiten. In<br />

Bereichen mit Überschwemmungseinfluss und vergleyten Böden gewinnt die Quecke (Elymus<br />

repens) größere Deckungsanteile.<br />

• FFH-Typ 6510 (Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba<br />

officinalis))<br />

• DOGAN-BACHER et al. (1999): Grünland feucht bis wechselfeucht<br />

• ESSL et al. (2004): Feuchte bis nasse Fettwiese<br />

• Verbreitung: Nach DOGAN-BACHER et al. (1999) nimmt das feuchte bis wechselfeuchte<br />

Grünland insgesamt 147 ha im Bereich des Nationalparks ein. In der Unteren Lobau<br />

ist eine deutliche Bindung der Flächen an den Hauptstrom festzustellen, im übrigen<br />

Bereich sind die Flächen im gesamten Gebiet verstreut.<br />

• Gefährdung: Nach der Roten Liste gefährdeter Biotoptypen Österreichs (ESSL et al.<br />

2004) ist der Biotoptyp gefährdet<br />

• Sensibilität gegenüber wasserbaulichen Maßnahmen: aufgrund der Lage in Gewässernähe<br />

hoch<br />

3.12.13.2 Goldhaferreiche Wiesen<br />

Nährstoffliebende Goldhaferwiesen sind im pannonischen Gebiet ausschließlich auf die Auen<br />

beschränkt und auch hier äußerst selten. Durch zunehmende Nährstoffanreicherung wird<br />

allerdings der Goldhafer vom Glatthafer verdrängt. Als einzige Wiese mit großflächigem Vorkommen<br />

von Goldhafer ist hier die Ochsenweid- und Ochsenmaiswiese bei Eckartsau zu<br />

nennen. Eine Zuordnung zum pflanzensoziologischen System ist für diese Wiese kaum möglich,<br />

da der Goldhafer eigentlich eine montan verbreitete Art ist und für diese Höhenstufe<br />

kaum Material vorliegt.<br />

• FFH-Typ 6510 (Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba<br />

officinalis))<br />

• DOGAN-BACHER et al. (1999): Grünland wechselfeucht bis wechseltrocken<br />

• ESSL et al. (2004): Frische, artenreiche Fettwiese der Tieflagen<br />

• Verbreitung: Ochsenweid- und Ochsenmaiswiese<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: AVL<br />

Februar 2006 Seite 82

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