Bericht Terrestrische Vegetation
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FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITSERKLÄRUNG<br />
FACHBEITRAG PFLANZEN - TERRESTRISCHE VEGETATION<br />
3.6.4 TEILABSCHNITT 4: GRENZSTRECKE (STROM-KM 1880<br />
BIS 1872)<br />
3.6.4.1 Allgemeine Beschreibung<br />
Die Grenzstrecke ist bereits vom Stauraum Gabčikovo beeinflusst. Sie weist eine Auflandungstendenz<br />
auf und ist nicht Teil des Nationalparks Donauauen. Der letzte Teilabschnitt<br />
wird gleich zu Beginn noch von den Ausläufern der langgestreckten Kiesbank geprägt, die<br />
bereits ab der Marchmündung beginnt. Ansonsten kommen nach einem sehr geraden Donauabschnitt<br />
nur mehr rechtsufrig ab dem Strom-km 1877,5 Anlandungen in einem langen<br />
Buhnenfeld vor, die jedoch nur wenig über RNW liegen und daher für die terrestrische <strong>Vegetation</strong><br />
nicht von großer Bedeutung sind. Das einzige naturnahe Element am Hauptstrom stellt<br />
eine flächig von Silberweiden bewachsene Insel dar, die bei Wasserständen über Mittelwasser<br />
auch hinterströmt wird. Der südöstliche Teil der Insel war noch vor wenigen Jahrzehnten<br />
wesentlich dynamischer und von offenen Schotterflächen geprägt. In Folge der geringen<br />
Fließgeschwindigkeiten durch den Bau der Staustufe Gabčikovo haben sich hier Feinsedimente<br />
abgelagert, was dazu geführt hat, dass sich statt der Pioniervegetation jetzt eine flächige<br />
Bestockung mit jungen Silberweiden gebildet hat. Dies stellt zwar einen natürlichen<br />
Prozess dar, führt jedoch mangels einer Neubildung von Schotterflächen zu einer sukzessiven<br />
Abnahme dieses Lebensraumtyps. Die Insel, die hinter dem Buhnenfeld über mehr als 1<br />
km Länge verläuft, liegt ca. 2-2,5 m über RNW und ist flächig von Weiden dominiert. Die Bestandeshöhe<br />
der Weiden beträgt ca. 18-20 m, der durchschnittliche Brusthöhendurchmesser<br />
der Bäume reicht von 20 cm bis zu 45 cm, nur in wenigen Fällen auch darüber. Die Oberfläche<br />
der Insel ist durch die Strömungsdynamik bei Hochwässern teilweise stark zerfurcht und<br />
weist auch kleine periodische Stillgewässer und rinnenförmige Verbindungen von der Donau<br />
zum Altarm hin auf. Der Nebenarm der Donau ist ca. 10 m breit und wird an zahlreichen Stellen<br />
von Querwerken (Blockwurf) unterbrochen. Gegen das Hinterland hat sich eine extrem<br />
steile Böschung mit einer Höhe von 2,5-3 m ausgebildet. Dahinter befindet sich ein Mischbestand<br />
von Hybridpappeln mit Übergängen zur Harten Au, wofür einige Stieleichen charakteristisch<br />
sind. Auch das Ufer zur Insel hin, die von Weiden bewachsen ist, ist als Steilufer<br />
ausgebildet, die Höhendifferenz zur Gewässersohle liegt hier bei ca. 2,5 m. Am Rande des<br />
Gewässers befinden sich zahlreiche Weidenaltbäume. Die Insel war noch vor 20 Jahren nur<br />
zu ca. einem Drittel von Weiden dominiert, dies hat sich mittlerweile durch die natürliche<br />
Sukzession geändert. Auch der Mittel- und Ostteil der Insel bei Strom-km 1876,3 ist bereits<br />
flächendeckend mit Weiden bestockt. Diese erreichen Stammdurchmesser zwischen 20 und<br />
40 cm. Im Unterwuchs dominiert flächig das Rohrglanzgras, was darauf hinweist, dass das<br />
Niveau der Insel nur 1,2-1,5 m über RNW liegt. Nur im Strömungsschatten der Weidenbestockung<br />
befinden sich bei Strom-km 1876,4 kleinflächige Bestände von Pioniervegetation.<br />
3.6.4.2 Historische Situation<br />
Die Grenzstrecke war dominiert von einem breiten Hauptarm. Neben diesem Hauptarm erkennt<br />
man auf den Karten des 18. Jahrhunderts auch die Nebenarme Losl-Anschüttarm und<br />
Äuglarm. Die flussmorphologische Situation ähnelt der heutigen. Daraus kann man schließen,<br />
dass die hydrogeomorphologische Dynamik in diesem Gebiet nicht sehr ausgeprägt<br />
war.<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: AVL<br />
Februar 2006 Seite 35