Bericht Terrestrische Vegetation
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FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITSERKLÄRUNG<br />
FACHBEITRAG PFLANZEN - TERRESTRISCHE VEGETATION<br />
3.12.1.3 Mandelweiden-Korbweidengebüsch (Salicetum triandrae)<br />
Die Gesellschaft besiedelt Anlandungen mit feinkörnigeren, tonreicheren Sedimenten an<br />
Gleitufern und in Buchten ruhigerer Seitenarme. Generell bildet das Salicetum triandrae zumeist<br />
einen Mantel der Weißweidenau zum Fluß hin. Die beiden dominierenden Weidenarten,<br />
Mandelweide (Salix triandra) und Korbweide (S. viminalis), kommen außer durch<br />
anthropogene Eingriffe bedingt, durchwegs vergesellschaftet vor, wobei die Korbweide tendenziell<br />
die etwas höher gelegenen, sandigen Uferkanten bevorzugt, während die Mandelweide<br />
die ständig feuchten, tonig-lehmigen direkten Anlandungsbereiche besiedelt. Das<br />
Mandelweiden-Korbweidengebüsch kann von der Silberweide (Salix alba) überwachsen und<br />
verdrängt werden<br />
• FFH-Typ 91E0 (Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion,<br />
Alnion incanae, Salicion albae)<br />
• ESSL et al. (2002): Mandelweiden-Korbweidengebüsch<br />
• MARGL (1972): Myosotis palustris-Mandelweidenau<br />
• Verbreitung: Relativ selten an den Innenbögen breiterer Altarm; Flächenangaben<br />
können aus den Forstoperaten und der Biotoptypenkartierung keine gegeben werden.<br />
• Gefährdung: Nach der Roten Liste der Waldbiotoptypen Österreichs (ESSL et al.<br />
2002) wird der entsprechende Biotoptyp im Pannonikum als selten und mit starkem<br />
Rückgang in die Gefährdungsstufe 2 (stark gefährdet) eingestuft.<br />
• Sensibilität gegenüber wasserbaulichen Maßnahmen: aufgrund der besonderen Abhängigkeit<br />
von der hydrologischen Situation hoch<br />
3.12.1.4 Purpurweidengebüsch (Salix purpurea-(Salicetea purpureae)-<br />
Gesellschaft)<br />
Das Purpurweidengebüsch (Salix purpurea-Gesellschaft) besiedelt die Schotterhaufen und<br />
Schotterbänke im Strombett und in stärker durchströmten Seitenarmen. Bei Hochwasser<br />
kann es reißend überschwemmt werden. Relativ schmal ausgeprägte Bestände finden sich<br />
in einer Höhe von ca. 50 bis 80 cm über der Mittelwasseranschlageslinie überall am Donauufer,<br />
wo keine Sicherung des Ufers durch Blockwurf vorhanden ist. Flächige Bestände treten<br />
in erster Linie im Anströmbereich von größeren Inseln (Fischamender Insel, Paradeiserinsel,<br />
Schwalbeninsel, Thebener Insel) auf. Die Standorte besitzen nur eine geringe Auflage von<br />
„Letten“ und Schlick. Floristisch ist sie durch die dominante Purpurweide (Salix purpurea),<br />
der andere Weidenarten beigemischt sein können, gekennzeichnet. Auch die Schwarzpappel<br />
(Populus nigra) keimt schnell und reichlich auf den Schotterbänken der Purpurweidenau,<br />
erträgt aber weniger Schatten als die Weidenarten und wird relativ schnell auskonkurrenziert<br />
(MARGL 1972). Der Unterwuchs ist meist fragmentarisch ausgebildet und über Anschwemmung<br />
von Samen und Pflanzenteilen gesteuert. Auf stärker aufgehöhten Flächen kann eine<br />
Weiterentwicklung zur Weißweidenau (Salicetum albae), zum Grauerlenwald (Alnetum incanae)<br />
oder zu Schwarzpappel-Beständen (Populus nigra-Gesellschaft) erfolgen. Die Purpurweidenau<br />
liegt von allen Gehölzbeständen am nächsten zur Mittelwasserlinie der Donau (ca.<br />
ab 0,5 Meter über MW) und schließt an die krautigen Pioniergesellschaften an. MARGL<br />
(1973) definiert die Standortseinheit zwischen der <strong>Vegetation</strong>sgrenze gegen das mineralische<br />
Flussbett und den Flächen, die 1 m über diesem liegen. Die unteren, tiefstgelegenen<br />
Teile des Purpurweidengebüschs sind an durchschnittlich 110 Tagen im Jahr überschwemmt,<br />
die höchsten Teile an 15 Tagen. Das Substrat besitzt so gut wie keine Wasser-<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: AVL<br />
Februar 2006 Seite 53