Bericht Terrestrische Vegetation
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FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITSERKLÄRUNG<br />
FACHBEITRAG PFLANZEN - TERRESTRISCHE VEGETATION<br />
schaft Standorte, die 40-60 cm unter der Mittelwasserlinie liegen. Dem Schilf ist die Art durch<br />
seine effektivere generative Vermehrung überlegen, sodass sie offene, schlammige Stellen<br />
schneller besiedeln kann (ELLENBERG 1996). In mesotrophen Gewässerabschnitten ist es<br />
dem Schilf vorgelagert. Je nährstoffreicher das Wasser ist, desto stärker tritt der Breitblättrige<br />
Rohrkolben (Typha latifolia) an dessen Stelle.<br />
• DOGAN-BACHER et al. (1999): Rohrkolben-Röhricht<br />
• MARGL (1972): Röhrichtzone<br />
• Verbreitung: Die Vorkommen des Schmalblättrigen Rohrkolbens beschränken sich<br />
vermutlich auf die Untere Lobau, wo Angaben von ROTTER (1999) und DOGAN-<br />
BACHER et al. (1999) aus dem Bereich des Kühwörther Wassers vorliegen. Letztere<br />
trennten allerdings die beiden Rohrkolbenarten nicht bezüglich ihres Vorkommens.<br />
• Gefährdung: In der Roten Liste Gefährdeter Biotoptypen noch nicht bearbeitet<br />
• Sensibilität gegenüber wasserbaulichen Maßnahmen: aufgrund der besonderen Abhängigkeit<br />
von der hydrologischen Situation hoch<br />
3.12.5.1.4 Röhricht des Breitblättrigen Rohrkolbens (Typhetum latifoliae)<br />
Der Breitblättrige Rohrkolben (Typha latifolia) besiedelt im Vergleich zum Schmalblättrigen<br />
Rohrkolben (Typha angustifolia) die nähstoffreicheren Standorte mit mächtigen Schlammablagerungen<br />
von geringerer Wassertiefe (0,2-0,5 m) und verträgt Wasserspiegelschwankungen<br />
deutlich besser als dieser (HEJNÝ 1960). Der Breite Rohrkolben kann über die Produktion<br />
enormer Samenmengen sehr rasch trockengefallene Offenbereiche besiedeln. Die Fläche<br />
des Typhetum latifoliae ist nach DOGAN-BACHER et al.(1999) nicht genau eruierbar, da die<br />
spektralen Unterschiede zwischen Breitblättrigem und Schmalblättrigem Rohrkolben nicht<br />
ausreichend sind, um diese zu trennen. Rohrkolbenröhrichte nehmen insgesamt eine Fläche<br />
von etwa 2,5 ha ein, entsprechen also grob der Ausdehnung der Seebinsenröhrichte.<br />
• DOGAN-BACHER et al. (1999): Rohrkolben-Röhricht<br />
• MARGL (1972): Röhrichtzone<br />
• Verbreitung: Die Vorkommen des Breitblättrigen Rohrkolbens beschränken sich vermutlich<br />
auf die Untere Lobau, wo Angaben von ROTTER (1999) und DOGAN-BACHER<br />
et al. (1999) vorliegen, und auf die Umgebung des Fuchshäufels in der Oberen Lobau.<br />
• Gefährdung: In der Roten Liste Gefährdeter Biotoptypen noch nicht bearbeitet<br />
• Sensibilität gegenüber wasserbaulichen Maßnahmen: aufgrund der besonderen Abhängigkeit<br />
von der hydrologischen Situation hoch<br />
3.12.5.1.5 Wasserschwaden-Röhricht (Glycerietum aquaticae)<br />
Der Wasserschwaden besiedelt relativ schlammige Uferbereiche und kann HILBIG (1971)<br />
bzw. PHILIPPI (1977) zufolge an Stellen mit stärker schwankendem Grundwasserspiegel dem<br />
Schilf in der Konkurrenz überlegen sein. Auch ein Hochwasserstand, der bis in die Sommermonate<br />
andauert, wirkt begünstigend auf die Entwicklung des Glycerietum aquaticae.<br />
Der Wasserschwaden (Glyceria aquatica) kann auch stark überdüngte Bereiche gut besiedeln<br />
und ist unter extrem nährstoffreichen Bedingungen anderen Röhrichtarten überlegen. In<br />
den Donauauen tritt der Wasserschwaden allerdings nicht sehr häufig auf, ausgedehnter<br />
höchstens im Bereich der Unteren Lobau. Erst an der March mit ihrem kalkärmeren Wasser<br />
wird das Glycerietum aquaticae häufiger.<br />
• MARGL (1972): Röhrichtzone<br />
• Verbreitung: Untere Lobau, ansonsten selten<br />
• Gefährdung: In der Roten Liste Gefährdeter Biotoptypen noch nicht bearbeitet<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: AVL<br />
Februar 2006 Seite 66