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Bericht Terrestrische Vegetation

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FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITSERKLÄRUNG<br />

FACHBEITRAG PFLANZEN - TERRESTRISCHE VEGETATION<br />

Heißländen eingenommen werden können. Die vor allem substratbedingte Trockenheit<br />

(grobe Schotter) wird durch die Senkung des Grundwasserspiegels zum Fluß hin bei Niedrigwasser<br />

verstärkt (ELLENBERG 1996). Je weiter vom Strombett entfernt, desto geringer fallen<br />

die Schwankungen des Grundwasserspiegels aus. An Stellen, wo das Grundwasser nahe<br />

an die Oberfläche kommt (etwa am Rand der Au, am Fuß des glazial angelegten Hochufers)<br />

kann es zur Bildung von Anmooren kommen.<br />

3.9 DARSTELLUNG DER IDEALISIERTEN VEGETATIONS-<br />

ABFOLGE IM ZEITLICHEN QUERSCHNITT<br />

Die frisch angelandeten Schotterbänke im direkten Uferbereich zwischen der Niedrigwasserrinne<br />

und der Blockwurfsicherung des Treppelweges werden von unterschiedlichen Pioniergesellschaften<br />

besiedelt. Diese Uferbereiche umfassen sowohl Buhnen mit dazwischen liegenden<br />

Anlandungen als auch natürliche Flachwasserbereiche und Inseln. Die wesentlichen<br />

ökologischen Prozesse sind die Umlagerung von Schotter und Sand sowie die Mobilisierung<br />

abgelagerter Sedimente am Ufer. Grundsätzlich herrschen an diesen Standorten extreme<br />

abiotische Bedingungen vor, die vor allem durch das Wechselspiel von längeren Überflutungen<br />

und trockenen Phasen, in der hohe Substrattemperatur mit hoher Strahlungsexposition<br />

korreliert, gekennzeichnet ist. Da sich trotz dieser extremen Bedingungen innerhalb kürzester<br />

Zeit erste Gehölze wie Weiden (Salix alba, S. purpurea) und Schwarzpappeln (Populus<br />

nigra) ansiedeln können, die sich in weiterer Folge zu geschlossenen Gehölzformation entwickeln,<br />

ist für den Erhalt der Pioniergesellschaften (etwa der Straußgras-Schotterflur) die<br />

Dynamik des Entstehens und Verschwindens von Kies- und Sandbänken von besonderer<br />

Bedeutung. Weidengewächse benötigen als Keimbett offenes, durchfeuchtetes Rohsubstrat.<br />

Dabei nennt KRAUSE (1975) als bestimmende Faktoren für den Keimerfolg verschiedener<br />

Weidenarten den Zeitpunkt des Samenflugs der jeweiligen Art, den Zeitpunkt und die Dauer<br />

von Hochwässern, die Höhe des Standorts über Mittelwasser, die Reichweite des Grundwassereinflusses,<br />

die Textur des aufbauenden Substrates und dessen Feuchtegrad während<br />

des Samenfluges. Können sich diese ersten Gehölze zu einem geschlossenen Purpurweidenbusch<br />

(Salix purpurea-Gesellschaft) entwickeln, kommt es in Folge zu einem verstärkten<br />

"Auskämmen" von Feinsand bei Hochwasser und einer allmählichen Aufhöhung der initialen<br />

Anlandungen. Wird dadurch die Höhe, der etwas über der Mittelwassermarke liegenden Uferanschlagslinie<br />

erreicht, etablieren sich an diesen Standorten schon von Bäumen aufgebaute<br />

Weiden- bzw. Schwarzpappelauen. Die Ausbildung von ufernahen Schwarzpappelauen<br />

hängt davon ab, ob an den tief gelegenen, wassernahen Standorten die Feinbodenbildung<br />

über dem Schotterkörper so weit verlangsamt ist, dass Silberweiden kein ausreichend<br />

standfestes Wurzelsystem aufbauen können (LAZOWSKI 1995).<br />

An den ruhiger durchströmten Seitenarmen sinkt die Schleppkraft der Strömung deutlich und<br />

es lagern sich feinkörnige, tonreiche Sedimente ab, die zu andersartigen <strong>Vegetation</strong>sentwicklungen<br />

als in den Bereichen mit hoher Schleppkraft der Strömung führen. Auf diesen<br />

tonreichen Anlandungen der Gleithänge siedeln zuerst krautige Pionierpflanzen der Zweizahnfluren<br />

(Bidentetea tripartitii) oder Schlammlingsgesellschaften (Nanocyperetalia). In<br />

der Folge entwickeln sich Strauchweidenbestände von Korb-und Mandelweide (Salicetum<br />

triandrae), die schließlich in Silberweidenauen (Salicetum albae) übergehen. Die Sil-<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: AVL<br />

Februar 2006 Seite 41

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