Bericht Terrestrische Vegetation
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FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITSERKLÄRUNG<br />
FACHBEITRAG PFLANZEN - TERRESTRISCHE VEGETATION<br />
nur eine Höhe, die deutlich unter HSW liegt. Dies ist möglicherweise auf die Baggerungen<br />
zurückzuführen, die zum Freihalten der Schifffahrtsrinne erforderlich sind, da diese durch<br />
Ländenrechte am rechten Ufer nicht genau den flussmorphologischen Bedingungen folgt.<br />
Bedingt durch die Höhenlage tritt derzeit kein ausdauernder Bewuchs mit Weiden auf, dafür<br />
stehen große Flächen als Habitat für die Pioniervegetation zur Verfügung. Die Kiesbank stellt<br />
daher eine der wertvollen Flächen in diesem Abschnitt dar und zählt auch zu den wichtigen<br />
Bruthabitaten für Vogelarten, die auf Kiesbänken brüten (Flussregenpfeifer, Flussuferläufer).<br />
Ebenfalls am linken Ufer liegt ein Buhnenfeld, das mit Baggermaterial überschüttet und als<br />
künstliche Insel gestaltet wurde. Obwohl die Randlinienausbildung nicht jenen einer natürlichen<br />
Struktur entspricht und auch die Neigungswinkel der Böschungen zu steil sind sowie<br />
die Oberfläche einheitlich als Plateau ausgeformt wurde, stellt die Kunstinsel dennoch eine<br />
bedeutende Sekundärstruktur dar, die bis auf HSW-Niveau ein potenzielles Brutgebiet für auf<br />
Schotter brütende Vögel darstellt. Die Größe der Insel ermöglicht sogar mehrere Brutstandorte<br />
im Längsverlauf.<br />
Das Leitwerk Röthelstein, in dem sich massive Anlandungen gebildet haben, das jedoch<br />
auch breite Stillgewässer umfasst, weist ebenfalls ökologisch nicht uninteressante Strukturen<br />
auf und bietet die Möglichkeit, durch einen Rückbau des Leitwerkes einen tief angebundenen<br />
Nebenarm zu schaffen. Die aus Wasserbausteinen errichteten Traversen, die das Gewässersystem<br />
derzeit fragmentieren, sind fast flächig von Silberweiden bewachsen. Dies weist<br />
auf eine Höhe des Leitwerkes von zumindest 0,5 bis 1 Meter über Mittelwasser hin.<br />
Die wenigen Kiesflächen, die stromseitig der Leitwerkanlandung vorgelagert sind, stellen<br />
aufgrund der Lage knapp über RNW keine repräsentativen Lebensräume aus Sicht der terrestrischen<br />
<strong>Vegetation</strong> dar, sind allerdings einer der regelmäßig frequentierten Brutplätze<br />
von Flussregenpfeifer und Flussuferläufer. Die Leitwerkanlandung entspricht einer Silberweidenau,<br />
ist aber teilweise durch Feinsedimente sehr aufgehöht. Ein stärkeres Einwirken der<br />
Erosionskräfte durch eine Durchströmung kann sich aus Sicht der <strong>Vegetation</strong> durchaus positiv<br />
auswirken.<br />
3.6.3.2 Buhnenfeld bei Strom-km 1879,5<br />
In diesem Bereich verläuft die Donau in einem engen Bogen zwischen der Erhebung des<br />
Braunsberges bei Hainburg und dem Thebener Kogel auf slowakischer Seite. Unmittelbar<br />
am Fuße des Braunsberges beginnt ein sehr langes Leitwerk, das den Donaustrom vom<br />
rechten Ufer in Richtung Marchmündung drängt. Knapp nach der Ruine Röthelstein hat sich<br />
eine sehr große, langgezogene Anlandung mit einer dichten Weißweidenau gebildet. In deren<br />
Strömungsschatten bildete sich, durch die Gleitufersituation zusätzlich begünstigt, eine<br />
ausgedehnte Schotterfläche. Das Donauufer fällt hier sehr flach ab, vom Treppelweg beginnend<br />
erstreckt sich eine ca. 120 Meter lange Anlandung. Diese reicht bis weit in den Donaustrom<br />
hinein und liegt auf einer Breite von fast 60 Meter nur knapp oberhalb der RNW-Linie.<br />
Erst gegen das Ufer hin steigt das Niveau etwas an. Nur unmittelbar vor dem Treppelweg<br />
reicht die Schotteranlandung über das Mittelwasserniveau hinaus und ist daher als Standort<br />
für die Pioniervegetation geeignet.<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: AVL<br />
Februar 2006 Seite 32