Bericht Terrestrische Vegetation
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FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITSERKLÄRUNG<br />
FACHBEITRAG PFLANZEN - TERRESTRISCHE VEGETATION<br />
• Sensibilität gegenüber wasserbaulichen Maßnahmen: aufgrund der besonderen Abhängigkeit<br />
von der hydrologischen Situation hoch<br />
3.12.5.1.6 Igelkolben-Graben-Gesellschaft (Spaganietum erecti)<br />
Der Igelkolben (Sparganium erectum) kommt im Untersuchungsgebiet relativ selten vor und<br />
bildet auch nirgends größerflächige Bestände. Die Gesellschaft ist eher in andere Röhrichte<br />
eingestreut. Vor allem tritt sie als Pioniervegetation an gestörten Stellen innerhalb von Röhrichten<br />
auf. Allgemein bevorzugt der Igelkolben etwas nährstoffärmere Standorte als das<br />
Wasserschwaden- oder das Rohrkolbenröhricht.<br />
• MARGL (1972): Röhrichtzone<br />
• Verbreitung: wohl im gesamten Gebiet zerstreut vorkommend<br />
• Gefährdung: In der Roten Liste Gefährdeter Biotoptypen noch nicht bearbeitet<br />
• Sensibilität gegenüber wasserbaulichen Maßnahmen: aufgrund der besonderen Abhängigkeit<br />
von der hydrologischen Situation hoch<br />
3.12.5.1.7 Sumpfwolfsmilch-Staudenflur (Phragmiti-Euphorbietum palustris)<br />
Die namensgebende Sumpfwolfsmilch (Euphorbia palustris) ist eine recht seltene Art von<br />
Röhrichten und feuchten Gebüschen auf staunassen und wechselfeuchten Böden. Welche<br />
der recht seltenen Bestände aufgelassene Nasswiesen repräsentieren und welche ein Glied<br />
der natürlichen Verlandungszonation sind, ist im Einzelfall nicht zu entscheiden. KORNECK<br />
(1963) und DIESTER (1980) vermuten einen größeren Anteil der Flächen als Ersatzgesellschaften<br />
von Röhricht-, Großseggen- und nassen Wiesengesellschaften infolge von Grundwasserabsenkungen<br />
und eingestellter Mahd. Die Gesellschaft stellt eine subkontinentale,<br />
also sommerwärmeliebende Staudengesellschaft der großen Stromlandschaften dar und ist<br />
äußerst mahdempfindlich. Eine Bedrohung geht von einem weiter fallenden Grundwasserspiegel<br />
aus, der durch das Auftreten von Landreitgras (Calamagrostis epigejos) angezeigt<br />
wird (SCHRATT 1991).<br />
• DOGAN-BACHER et al. (1999): Staudenflur p.p.<br />
• MARGL (1972): Röhrichtzone<br />
• Verbreitung: Im verlandeten Graben des Wiesenstückes 1,1 km SSW Eckartsau; 2,5<br />
km WSW Eckartsau, Röhricht am Nordufer des Fadenbaches NW Rauenmais und in<br />
den Loimersdorfer Wiesen 5 km E Engelhartstetten.<br />
• Gefährdung: In der Roten Liste Gefährdeter Biotoptypen noch nicht bearbeitet, vermutlich<br />
stark gefährdet<br />
• Sensibilität gegenüber wasserbaulichen Maßnahmen: aufgrund der besonderen Abhängigkeit<br />
von der hydrologischen Situation hoch<br />
3.12.5.2 Grossseggen-Bestände (Magnocaricion elatae)<br />
Die artenarmen Großseggenbestände besiedeln flach überschwemmte und von Natur aus<br />
nährstoffreiche Stellen. Sie schließen zumeist landeinwärts an die Röhrichte an. Die Dominanz<br />
einzelner Großseggenarten ist von der Überflutungshöhe und –dauer abhängig. Allgemein<br />
liegen die Großseggenriede bereits so hoch, dass ein zeitweises Austrocknen der Böden<br />
auftritt. Sie zeigen daher ein fortgeschrittenes Verlandungsstadium an (LAZOWSKI 1985).<br />
Allerdings weist PHILIPPI (1973) bereits darauf hin, dass die Entstehung der größerflächigen<br />
Großseggenriede vor allem auf menschliche Störungen zurückzuführen ist.<br />
3.12.5.2.1 Steifseggen-Sumpf (Caricetum elatae)<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: AVL<br />
Februar 2006 Seite 67