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Bericht Terrestrische Vegetation

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FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITSERKLÄRUNG<br />

FACHBEITRAG PFLANZEN - TERRESTRISCHE VEGETATION<br />

3.13 VERTIEFENDE STUDIE ZUR PIONIERVEGETATION<br />

AUF HOCHDYNAMISCHEN SCHOTTERSTANDORTEN<br />

Die bisher vorliegenden Daten zur <strong>Vegetation</strong> der Schotterflächen sind nicht systematisch,<br />

sondern nur selektiv und punktuell aufgenommen. Vor allem hinsichtlich der flächigen Ausdehnung<br />

dieses Lebensraumes fehlen Angaben. Erhebungsbedarf ergibt sich auch hinsichtlich<br />

der Abhängigkeit dieser Strukturen von künstlichen bzw. natürlichen Strukturen im<br />

Hauptstrom und ihrer Lage zum Mittelwasserspiegel der Donau.<br />

Grundsätzlich kommt es in einem funktionierenden Flussökosystem zu ständiger Neubildung<br />

von Kies- und Sandbänken durch Umlagerungsvorgänge. Weitere Pionierstandorte entwickeln<br />

sich durch die Erosion der Uferbereiche, was derzeit im behandelten Donauabschnitt<br />

durch den Treppelweg und seine Blockwurfsicherung unterbunden ist. Die leitbildkonforme<br />

Ausbildung der Ufer des Hauptstroms beinhaltet steile Abbruchkanten und vorgelagerte<br />

Schotterflächen.<br />

Aufbauend auf stichprobenartige Aufnahmen im Sommer 2003 (Grundlagenstudie der AVL)<br />

bezüglich der Habitatqualität künstlicher (Buhnen und Leitwerke) und natürlicher (Flachufer<br />

und Schotterinseln) Strukturen für Pioniergesellschaften wurden in der herbstlichen Niederwasserperiode<br />

2004 sowie im Frühsommer 2005 weitere Daten erhoben. In der gegenständlichen<br />

Darstellung des Ist-Zustandes werden nur die interpretierten Daten, nicht jedoch die<br />

Primärdaten angeführt.<br />

Wie sich bereits in der ersten Studie gezeigt hat, unterscheiden sich die Schotterflächen in<br />

Buhnenfeldern und Leitwerken in qualitativer Hinsicht stark von jenen der natürlichen Standorte.<br />

Auch wenn die heute existierenden Inseln quasi ein Produkt der flussbaulichen Eingriffe<br />

(Leitwerke) sind, werden sie den naturnahen Strukturen zugeordnet (Abb. 16).<br />

Der Unterschied zwischen Anlandungen in Buhnenfeldern und den natürlichen Anlandungen<br />

liegt vor allem im Umstand, dass die Anlandungen im Bereich künstlicher Strukturen zum<br />

Großteil unterhalb der Höhe des Mittelwassers liegen und dadurch als potenzielle Standorte<br />

für die Pioniervegetation unwirksam sind, da sie nur äußerst kurze Zeit trocken fallen. Die<br />

Artenzahlen liegen im Bereich natürlicher Strukturen wie Flachufer oder Schotterinsel daher<br />

wesentlich höher als in Anlandungen zwischen Buhnen. Die Zone der Pioniergesellschaften<br />

auf Schotter- und Sandbänken befindet sich immer im Bereich von ca. 70 cm unter bis 50 cm<br />

über Mittelwasser. Hohe, von Hochwässern aufgeworfene Schotterflächen (wie z.B. an Traversen)<br />

sind generell trockener als die natürlichen Schotteranlandungen (etwa oberhalb der<br />

Mitterhaufen Traverse), was durch eine geringere Feinstoffsedimentation bewirkt wird. Unter<br />

den krautigen überwiegen hier Arten der Ruderalvegetation. Unter den aufkommenden Gehölzen<br />

dominiert die Schwarzpappel gegenüber den Weiden. Auf stärkeren Sandauflagen<br />

kommt die Weißpappel stärker zur Geltung.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: AVL<br />

Februar 2006 Seite 89

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