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Bericht Terrestrische Vegetation

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FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITSERKLÄRUNG<br />

FACHBEITRAG PFLANZEN - TERRESTRISCHE VEGETATION<br />

3.12.2.2 Grauerlenauwald (Alnetum incanae)<br />

Die Grauerlenau (Alnetum incanae) stellt an sich eine Gesellschaft colliner bis montaner<br />

Fluss- und Bachtäler dar und klingt an der ostösterreichischen Donau beim Übertritt in die<br />

planare Stufe langsam aus. Im Untersuchungsgebiet tritt sie linear an den Uferwällen stehender<br />

oder verlandeter Altarme und an Böschungsoberkanten auf. Diese Standorte mit<br />

sandig-tonigem Substrat werden nur episodisch überflutet. Möglicherweise spiegelt diese<br />

Verteilung den Rest einer einst größeren Verbreitung in den höchstgelegenen Auteilen wieder<br />

wie SCHRATT (1989) vermutet. Die Sukzession der Grauerlenau erfolgt im Untersuchungsgebiet<br />

sehr wahrscheinlich aus Weißweidenauen, da an einigen von MILETICH (1996)<br />

dokumentierten Standorten sowohl Silberweide (Salix alba) als auch Grauerle (Alnus incana)<br />

die Baumschicht aufbauen. Reine Grauerlenbestände sind meist von einheitlicher Altersstruktur,<br />

da die Samen offenbar nur periodisch angeschwemmt werden und gleichzeitig keimen.<br />

Der Unterwuchs ist durch nährstoffliebende Arten der Weichen Auen bestimmt. Im<br />

Frühjahrsaspekt sind neben dem Scharbockskraut (Ranunculus ficaria) vor allem auch<br />

Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) bezeichnend. Die Strauchschicht wird von Weiden-<br />

Arten, Traubenkirsche (Prunus padus), Schwarzem Holunder (Sambucus nigra) und Kratzbeere<br />

(Rubus caesius) geprägt.<br />

Großflächige Niederwälder der Grauerle mit Hybridpappeln (Populus x canadensis) als Überhälter<br />

sind forstlichen Ursprungs und spiegeln keine natürlichen Grauerlenstandorte wider,<br />

sondern solche des weiter unten zu besprechenden Fraxino-Populetum. Die Grauerle<br />

dient in diesen Forsten als Baum, der einerseits den Boden durch sein dichtes Wurzelgeflecht<br />

vor Erosion schützt, andererseits durch seine Bindungsmöglichkeiten für Luftstickstoff<br />

die Standorte für Hybridpappelforste ideal vorbereitet.<br />

Der Übergang vom Salicetum albae hin zum Alnetum incanae erfolgt bei zunehmender<br />

Grundwasserferne und zunehmender Bodenreife, solange der Boden gut durchlüftet bleibt<br />

(SCHWABE 1985). Auf reifen Böden stellt sich schließlich das Fraxino-Populetum ein.<br />

• FFH-Typ 91E0 (Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion,<br />

Alnion incanae, Salicion albae))<br />

• ESSL et al. (2002): Grauerlenauwald<br />

• Verbreitung: Die Grauerlenau beschränkt sich auf die Uferwälle und das landeinwärts<br />

anschließende, von Flutrinnen und Hochwasserosion geprägte, Gebiet, das als breites<br />

Band die stehenden und verlandenden Altarme säumt.<br />

• Gefährdung: Nach der Roten Liste der Waldbiotoptypen Österreichs (ESSL et al.<br />

2002) werden Grauerlenauen im Pannonikum als selten und mit erheblichem bis geringem<br />

Rückgang mit der Gefährdungsstufe 2-3 (stark gefährdet/gefährdet) geführt<br />

• Sensibilität gegenüber wasserbaulichen Maßnahmen: aufgrund der besonderen Abhängigkeit<br />

von der hydrologischen Situation hoch<br />

3.12.2.3 Eschen-Pappelauwald (Fraxino-Populetum)<br />

In den Donauauen bildet der Eschen-Pappelauwald den Übergang von den Weidenauen zu<br />

den Ulmen-Eschen-Eichen-Wäldern der Harten Au und steht in Bezug auf die Überschwemmungshäufigkeit<br />

zwischen diesen beiden Typen. Die Baumschicht wird vornehmlich<br />

von Schwarzpappel (Populus nigra), der meist dominierenden Weißpappel (Populus alba)<br />

und der Esche (Fraxinus excelsior) aufgebaut. Zu einem geringeren Anteil treten Traubenkirsche<br />

(Prunus padus) und Grauerle (Alnus incana) hinzu. Auch die seltene Flatterulme (Ulmus<br />

laevis) hat in dieser Gesellschaft einen Verbreitungsschwerpunkt. Kennzeichnend für<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: AVL<br />

Februar 2006 Seite 57

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