Bericht Terrestrische Vegetation
Bericht Terrestrische Vegetation
Bericht Terrestrische Vegetation
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITSERKLÄRUNG<br />
FACHBEITRAG PFLANZEN - TERRESTRISCHE VEGETATION<br />
Auch donauferne Bereiche waren früher in das Abflussgeschehen integriert. Das Inundationsgebiet<br />
wies eine mittlere Breite von 9 km auf (südliches Hochgestade bis zur Grenze des<br />
Eisstoßes von 1830). Diese großflächigen Retentionsräume gewährleisteten bei großen Abflussereignissen<br />
sowohl einen langsamen und kontinuierlichen Anstieg des Wasserstandes<br />
als auch eine hohe Verweildauer im System.<br />
3.3 DOMINANTE HABITATTYPEN<br />
Die Schlüsselprozesse führen im lateralen Gradienten zu einer großen Vielfalt von Habitattypen<br />
von ausgedehnten Schotterflächen mit Ruhigwasserzonen im Hauptstrom über fließende<br />
Nebengewässer und Umlagerungszonen bis hin zu Verlandungshabitaten in höher gelegenen<br />
Aubereichen und stromfernen Altarmen.<br />
3.3.1 HAUPTSTROM<br />
Unter den aquatischen Habitaten weist der Hauptstrom die größte Flächenausdehnung auf.<br />
Die im Vergleich zu den anderen Armen höheren Fliessgeschwindigkeiten und Tiefen bedingen<br />
auch eine enorme Geschiebedynamik.<br />
In diesem Habitattyp dominieren rheophile Faunenelemente mit spezifischen Anpassungen<br />
an Strömung und Substrat. Vor allem den Kontaktzonen zum Untergrund und Ufer kommt<br />
entscheidende Bedeutung als Lebensraum zu. Strömungsberuhigte Zonen sind bei niederer<br />
Wasserführung die tiefen Kolke, ansonsten die bei natürlicher Uferentwicklung zahlreiche<br />
Ausweitungen und kleine Buchten, Bereiche im Strömungsschatten von Schotterbänken und<br />
Mündungsbereiche von Altarmen. Kies und Schotter sind das dominierende Sohlsubstrat.<br />
Dieser Sohlkies enthält ein kleinräumiges, meist gut mit Sauerstoff versorgtes Lückenraumsystem<br />
mit enormer innerer Oberfläche, welches für die Selbstreinigungsprozesse von außerordentlicher<br />
Bedeutung ist.<br />
3.3.2 NEBENARME<br />
Furkationssysteme sind unter anderem durch die Aufzweigung des Flussbettes in einzelne<br />
durchflossene Arme charakterisiert. Neben einem Hauptarm werden innerhalb des<br />
Abflussprofiles Nebenarme mit geringeren Wassermengen dotiert. Diese Nebenarme sind oft<br />
über Furten oberstromig mit dem Hauptarm verbunden. Bei geringen Abflüssen (während<br />
herbstlicher Niederwasserphasen) kann die Verbindung zum Hauptarm unterbunden werden.<br />
Hinsichtlich der abiotischen Rahmenbedingungen unterscheiden sich Nebenarme vom<br />
Hauptarm durch geringere Fließgeschwindigkeiten, höhere Anteile von feinkörnigen Substratfraktionen<br />
und relativ stabile Sohlverhältnisse sowie reich strukturierte Uferzonen.<br />
Flussmorphologische Analysen (HOHENSINNER et all.2001) zeigen, dass ein konstant hoher<br />
Anteil permanent durchflossener Gewässer das System prägte.<br />
3.3.3 VEGETATIONSFREIE SCHOTTERFLÄCHEN<br />
Ausgedehnte Schotterbänke finden sich als prägendes Element des Gesamtsystems an den<br />
Gleitufern des Hauptsstromes und der Nebenarme. Typisch für diese Habitate sind flache<br />
Gradienten im aquatischen (Strömung, Tiefe, …) und terrestrischen Bereich. Die überströmten<br />
Flachwasserzonen sind für viele aquatische Organismen von essentieller Bedeutung, da<br />
PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: AVL<br />
Februar 2006 Seite 19